Baustellen an Verkehrsadern lösen sich ab

In der Stadt Salzburg lösen sich heuer die Baustellen an wichtigen Verkehrsadern ab: Noch bis Ende Juni wird in der Neutorstraße gebaut. Ab Schulferienbeginn wird der Kanal in der Hellbrunner Straße ein Jahr lang erneuert.

Rund um die neue Riedenburg-Siedlung an der Neutorstraße haben die Arbeiten an Kanal, sowie Wasser- und Gasleitungen bereits im Vorjahr begonnen. Für vier Wochen Verzögerung nach der Winterpause sorgte eine Trinkwasserleitung aus den 1950er-Jahren, die in schlechtem Zustand war und ausgetauscht wurde - mehr dazu in Endlos-Baustelle Riedenburg geht weiter (salzburg.ORF.at; 28.4.2019).

Straßenbaustelle mit Absperrgitter in der Stadt Salzburg

ORF/Peter-Paul Hahnl

Die Baustelle in der Neutorstraße dauert noch bis Ende Juni

Kommende Woche sollen die Leitungsarbeiten in der Neutorstraße abgeschlossen sein. Dann werden bis Ende Juni Gehsteige errichtet, Bäume gepflanzt und die Straße neu asphaltiert, sagt der Baustellenkoordinator der Stadt Salzburg, Rupert Kübler: „Es müssen die Randsteine für die Grüninseln neu gesetzt werden, die Straßenentwässerung muss angepasst werden. Dann wird neuer Asfalt in drei Lagen aufgebracht - und das nimmt viel Zeit in Anspruch.“

Aufwändige Kanalbaustelle an Hellbrunner Straße

Auch die nächste große Baustelle auf einer Hauptverkehrsroute in der Stadt Salzburg steht schon an: Mit Beginn der Schulferien im Juli wird an der Hellbrunner Straße zwischen Künstlerhaus und Akademiestraße der Hauptkanal erneuert.

Karte der Kanalbaustelle auf der Hellbrunnerstraße in der Stadt Salzburg

ORF

Auf der Hellbrunnerstraße zwischen den beiden Punkten wird ab Juli der Kanal erneuert

Das werde ein Jahr lang dauern, sagt Kübler: „Wir müssen auf jeden Fall in jede Fahrtrichtung eine Fahrspur offenhalten. Wir müssen den Obus links und rechts vorbeiführen. Das heißt: Das Baufeld für die Baufirma ist sehr eng. Man muss bei den ganzen Arbeiten aufpassen, dass der Verkehr erhalten bleibt. Man muss aufpassen, dass keine Unfälle passieren, wenn der Bagger herausfährt. Man kann nicht den Lkw neben den Bagger stellen, sondern muss Überkopf arbeiten. Das alles ist natürlich sehr zeitaufwändig.“ Zudem liege der Kanal mit vier bis viereinhalb Meter an dieser Stelle ziemlich tief, ergänzt Kübler.

Wieder bessere Baustellen-Abstimmung versprochen

Um den Ärger der Anrainer und Autofahrer über Stau durch Baustellen zu dämpfen, kündigte der Magistrat am Freitag zum wiederholten Mal verbessertes Baustellen-Management an. Denn pro Jahr werden in Salzburg im Schnitt 2.000 Straßenbaustellen abgewickelt. So mancher Autofahrer hat das Gefühl: alle gleichzeitig. Trotz dutzender Koordinationssitzungen und digitaler Plaungstools - verhindern lassen sich die Baustellen nicht, sagt die neue Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste).

Berthold setzt jetzt vor allem auf Information: So soll mit Plakaten früher über anstehenden Projekte informiert werden. Auch der zuständige Projektkoordinator soll darauf mit Telefonnummer aufgeführt sein. Die Baustadträtin will um Verständnis werben: „Ich verstehe die Verärgerung. Es ist nicht lustig, eine Baustelle vor dem Haus zu haben und nicht zu wissen, wie es weitergeht. Ich möchte alle aufrufen: Bitte informieren Sie sich, tragen Sie sich in den Newsletter ein. Wir versuchen jetzt wirklich laufend Informationen zu geben und das wirklich koordiniert zwischen der Salzburg AG und der Stadt Salzburg ablaufen zu lassen und aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.“

Walter Steiner von der Salzburg AG, Baustellenkoordinator Rupert Kübler, Baustadträtin Martina Berthold und Baudirektor Alexander Schrank (v.l.n.r.)

Stadt Salzburg

Walter Steiner von der Salzburg AG, Baustellenkoordinator Rupert Kübler, Baustadträtin Martina Berthold und Baudirektor Alexander Schrank (v.l.n.r.)

Berthold: Mehr Geld hilft nicht immer

Zwischen zehn und 15 Millionen Euro gibt die Stadt im Jahr für die Straßenerhaltung aus. Mehr Geld in die Bauarbeiten zu investieren statt in Informationsmaterialien, um die Baustellen schneller über die Bühne zu bringen, sei nicht immer eine Lösung, so Berthold: „Die Dauer der Baustelle ist teilweise begrenzt durch verschiedene Schritte, die gemacht werden müssen im Leitungsbau, derzeit auch durch einen Fachkräftemangel der Baufirmen. Und wir haben ja auch Anrainerinnen oder Gewerbebetriebe, Hotels in der Nähe von Baustellen - ein Rund-um-die-Uhr-Bauen beeinträchtigt dann das Leben in diesen Stadtteilen einfach zu sehr.“

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