Wettlokale: Verklebungs-Verbot gefordert

Rund um Schulen, Kindergärten und ähnliche Einrichtungen soll es keine Wettlokale mehr geben dürfen. Zudem sollen die Lokale auch ihre Scheiben nicht mehr verkleben dürfen. Das fordert Salzburgs Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ).

Anlass für die Forderung: Das Land Salzburg will noch vor dem Sommer das Wettunternehmergesetz verschärfen. In der Stellungnahme dazu fordert die Stadt-Sozialressortchefin nun das Verklebungs-Verbot für die rund 260 Wettbüros und -lokale in Salzburg.

Wettlokal-Besuch soll Kunden „peinlich“ sein

Das Verklebungsverbot für die Fensterscheiben der Wettlokale soll Kunden abschrecken, betont Hagenauer: „Ich glaube, dass es dann dem Herrn Papa vielleicht ein bisschen peinlich ist, wenn sein kleiner Bub vorbeigeht und sieht, dass der Papa drinnen spielt.“

Durch das Verbot des Verklebens erhofft sich Hagenauer auch einen Rückgang der zuletzt angestiegen Kriminalität rund um die Wettlokale. Nachdem es in den letzten beiden Jahren jeweils zwei Überfälle pro Jahr auf Wettlokale gegeben hat, waren heuer bereits vier schwere Straftaten rund um Wettlokale zu verzeichnen.

Bannmeile: 800 Meter um Schulen keine Wettbüros

Aus diesem Grund fordert Hagenauer zudem auch regelmäßige Kontrollen bestehender Wettbüros und eine Bannmeile. Die Bannmeile würde bedeuten, dass es 800 Meter rund um Schulen, Kindergärten, Jugendzentren und Spielplätze keine Wettbüros mehr geben darf. In Vorarlberg gibt es diese Bannmeile, allerdings beträgt der Mindestabstand dort nur 150 Meter.

Vor drei Jahren lehnte das Land die Bannmeile mit dem Hinweis auf verfassungsrechtliche Bedenken ab - sehr zum Unverständnis von Hagenauer: „In Vorarlberg funktioniert das sehr gut mit der Bannmeile. In Salzburg hat es leider Gottes der Landtag, die Landesregierung abgelehnt und haben gesagt: Es geht gesetzlich nicht. Ich weiß nicht, warum das Gesetz in Salzburg anders sein sollte als in Vorarlberg.“

Link:

• Polit-Debatte um Wettlokale geht weiter (salzburg.ORF.at; 11.3.2018)