Stromunfall-Ermittlungen: Fahrlässige Tötung?

Nach dem tödlichen Stromunfall in Golling (Tennengau) vom Freitag ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Ein Gerichtssachverständiger soll klären, wie es zu dem Unfall mit der Feuerwehr-Hebebühne gekommen ist.

Die Polizei arbeitet weiterhin an der vollständigen Aufklärung des tödlichen Stromunfalls bei einer Sicherheitsolympiade in Golling (Tennengau) am Freitag: Es müssen noch Zeugen befragt werden, heißt es auf Anfrage. Der Verdacht laute auf fahrlässige Tötung - einen oder mehrere konkrete Verdächtige gebe es aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht, betont eine Polizeisprecherin.

Gutachter soll Unfallhergang klären

Auch die Staatsanwaltschaft will angesichts des tragischen Unfalls, bei dem ein 45-jähriger Feuerwehrmann bei einer Vorführung vor den Augen zahlreicher Volksschüler gestorben ist, auf Nummer sicher gehen. Sie hat den Unfallsachverständigen Gerhard Kronreif damit beauftragt, die Hebebühne genau zu untersuchen. Er soll auch klären, ob möglicherweise ein technischer Defekt dazu geführt haben könnte, dass der 45-Jährige mit dem Korb zu nahe an die 110-kV-Leitung herangekommen ist.

Bei dem Unfall ist ein Starkstrom-Lichtbogen in die Hebebühne gefahren und hat den Feuerwehrmann getötet, der beide Hände am Korb beziehungsweise an der Steuerung hatte. Die sechs Kinder im Korb hielten sich dagegen nur mit einer Hand fest und sind nicht in den Stromkreis gekommen. Durch den Stromschlag ist die Hebebühne mit einem Ausleger am Boden festgeschmolzen.

Kinder blieben unverletzt

Die Kinder im Korb kamen mit dem Schrecken davon, wurden aber am Montag - zusammen mit anderen Schülern, die Augenzeugen wurden - noch einmal vom Kriseninterventionsteam betreut.

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