Mehr Tannen gegen Waldschäden und Trockenheit

Angesichts von vielen Schnee- und Sturmschäden sowie der Trockenheit der letzten Jahre, Wochen und Monate setzen Waldbauern nun mehr auf widerstandsfähigere Baumarten - zum Beispiel auf robuste Tannen.

Die Tanne soll es in Zukunft richten. Sie halte extremen Klimabedingungen besser als die in weiten Teilen Salzburgs angepflanzte Fichte stand, weil sie unter anderem ein Tiefwurzler ist, sagt Rudolf Rosenstatter vom Salzburger Waldverband: „Gerade bei dem Problem, wenn man den Trockenstress hernimmt: Diese extreme Trockenheit wie im Vorjahr im August. Da hat die Tanne die Eigenschaft, dass sie um einen Meter tiefer wurzelt als die Fichte. Da unten ist noch immer so viel Restfeuchtigkeit da, dass sie das übersteht. Heroben wird es staubtrocken, unten ist noch was da.“

Bauer mit jungem Tannenbaum im Wald

ORF

Die Waldbauern setzen als Reaktion auf die Wetterkapriolen zurzeit mehr junge Tannen

Zudem setzen die Waldbauern auf eine größere Auswahl an verschiedenen Bäumen, um in den nächsten Jahrzehnten besonders resistente Arten herauszufiltern: „Die Eiche, das Ahorn, die Buche. Die bringen wir jetzt alle ein, weil wir die nächsten 20 Jahre mehr selektieren können. Die Pflanzen werden es selber zeigen“, sagt Rosenstatter. „Das junge Individuum ist natürlich besser den Extremen angepasst - das ist natürlich auch eine kleine Chance.“

Viel Schadholz, niedrigere Holzpreise

Jetzt geht es aber vor allem um die Aufforstung der vom Schneedruck im Winter zerstörten Bäume. Die Salzburger Forstwirtschaft rechnet mit rund 350.000 Festmeter Schadholz. Bei einer Jahreseinschlagsmenge von rund 1,2 Millionen Festmeter sei man in Salzburg zwar mit einem blauen Auge davongekommen, sagt Franz Lanschützer, Leiter der Forstabteilung in der Landwirtschaftskammer.

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Wetterschäden lassen Waldbauern umdenken

Damit der Wald für die Zukunft gerüstet ist, müssen die Bauern umdenken - und den Wald auf Klimaextreme vorbereiten.

Allerdings: Weil auch andere Regionen in Österreich viel Schadholz haben, liegt der Holzpreis derzeit bei rund 75 Euro pro Festmeter - das sind zwischen zehn und 15 Euro weniger als im Vorjahr. „Die gesamte europäische Sägeindustrie hat derzeit so viel Holz“, sagt Lanschützer. „Sie produzieren derzeit ein Überangebot für den Schnittholzmarkt.“ Und das lasse die Preise fallen - sowohl beim Schnittholz als auch beim Rundholz. Deshalb: „Wer keine Schäden hat, der soll derzeit keine Endnutzungen machen, damit nicht noch zusätzliches Holz auf den Markt kommt“, betont Lanschützer.

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