Krankenkasse: Harte Kritik an Bundesplänen zum Abschied

Mit einem Überschuss von 15 Mio. Euro schließt Salzburgs Gebietskrankenkasse ihre letzte Bilanz als eigenständige Kasse ab. Dass sie künftig einen zentralen Bundestopf in Wien speisen soll, das sei eine Entmündigung, sagt Obmann Thomas Kinberger.

Zudem wurden nun Salzburger Rücklagen von 29 Millionen Euro aus früheren Jahren aufgelöst. Diese insgesamt nun 44 Millionen sollen für Projekte in Salzburg bleiben – trotz der neuen Zentralisierung aller Kassen über Wien. Das sei aber auch die einzige erfreuliche Nachricht, so Kinberger.

„In Zukunft nur noch Bittsteller gegenüber Wien“

Er betont, in Salzburg wisse man noch nicht genau, ob man künftig ein eigenes Budget bekomme: „Wir wissen noch nicht genau, ob es Geld gibt. Selbst, wenn wir Umfang und Höhe wissen, dann heißt das noch lange nicht, dass wir im Land entscheiden dürfen, was mit dem Geld geschieht. In Zukunft werden wir Bittsteller sein, die bei der neuen Bundeskasse in Wien zentralisiert anfragen müssen, was im Pinzgau oder Flachgau passiert. Das ist unbefriedigend, weil wir einer politischen Willkür ausgesetzt sind.“

Obmann lässt kein gutes Haar an Fusion

An der nun kommenden Zusammenführung der neun Länderkassen zur „Österreichischen Gesundheitskasse“ (ÖGK) lässt der interimistische Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse kein gutes Haar. Salzburgs Kasse habe immer positiv gewirtschaftet. Mit Salzburger Überschüssen würden künftig die Abgänge anderer Kassen abgedeckt, die weit mehr Geld brauchen würden, als sie einnehmen.

Umso wichtiger sei es, dass wenigstens die schon erwähnten 44 Millionen Euro für Projekte in Salzburg „gerettet“ seien, ergänzt Kassenobmann Thom Kinberger.