Verspäteter Almauftrieb wegen Schneemassen?

Der Almauftrieb könne sich heuer durch den späten Schnee im Mai und die Folgen des harten Winter etwas verzögern. Auf den meisten Almen liegt auch noch viel alter Schnee. Zahlreiche Hütten seien beschädigt, sagen Experten.

Almen komplett zugeschneit

Gerd Frühwirth

Auf den Hochalmen sieht es vielerorts fast noch so aus wie hier - Ende Februar

Allerdings lasse sich mancherorts noch immer nicht abschätzen, wie groß die Schäden auf Almen durch Lawinen und Schneedruck sind, so ein Sprecher der Bergbauern. Noch liegt auf den meisten der rund 1.800 dauerhaft bewirtschafteten Salzburger Almen viel Schnee.

Noch keine Schadensbilanzen

In den vergangenen Tagen ist noch einiges dazu gekommen, für die Almwirtschaft sei das aber kein großes Problem, sagt Silvester Gfrerer, Obmann des Salzburger Alm-und Bergbauernvereins: „Der letzte Schneefall hat keine so negative Auswirkung, weil die meisten Almen ohnehin noch mit altem Schnee bedeckt sind. Spannend wird es, wenn endgültig feststeht, wie viele Almen in diesem Winter beschädigt wurden.“

Bildergalerie:

Bergbäuerin berichtet

Auch bei Hintermoos, einem Ortsteil von Maria Alm (Pinzgau), wurde heuer eine Hütte der bei Wanderern beliebten Geralmen von einer Lawine schwer beschädigt. Sie gehört als Genossenschaftsbau den dort aktiven Bergbauern gemeinsam.

„Dach und Dachstuhl wurden weggerissen, die Mauern stehen aber noch“, sagte die junge Pinzgauerin Landwirtin Katharina Aigner dem ORF, die Schwester eines Hüttenbetreibers der Geralmen: „Wegen der Schneemassen konnte man längere Zeit über den Schaden noch gar nichts sagen. Nun wissen wir, bei der Hütte hält er sich insgesamt in Grenzen. Das Dach wird von der Genossenschaft wieder aufgebaut. Gottseidank ist kein Mensch körperlich zu Schaden gekommen.“

„Kühe sollten etwas zu fressen haben“

Aigner ergänzt, es stehe noch nicht fest, ob sich der Almauftrieb heuer verzögert: „Wenn es jetzt noch weiter schneit, dann kann es schon sein, dass wir später dran sind. Aber es kann auch wieder sehr schnell gehen, weil die Sonnenstrahlung ist schon sehr stark jetzt. Einen genauen Zeitpunkt kann man schwer sagen.“ Und die Pinzgauerin ergänzt schmunzelnd: „Die Kühe müssten jedenfalls genug zu fressen haben da oben.“

In den nächsten Wochen hätten auch viele weitere Almbauern große Arbeitsaufgaben vor sich, um Schäden zu beseitigen und sich auf die Saison vorzubereiten, sagt Silvester Gfrerer vom Salzburger Bergbauernverein. Üblicherweise startet die Almsaison in Salzburgs Bergregionen zwischen 20. Mai und Mitte Juni - abgestuft auch nach Seehöhen der Bewirtschaftung.

Barbara Weisl, Gerald Lehner – salzburg.ORF.at