Kettenpflicht und viel Neuschnee

Die Kaltfront hat Sonntagfrüh auch das Land Salzburg erreicht und brachte flächendeckend neuen Schnee im Tal - und mehr als einem halben Meter im Hochgebirge, zum Beispiel auf dem Rauriser Sonnblick. Es gilt Schneekettenpflicht auf Pässen.

Lastwagenfahrer legt seinem Lkw Schneeketten an

ORF

Der Winter ist zurück

„Frau Holle“ schüttelt wieder kräftig ihre Betten aus und sorgt weiter für Schnee bis in die Täler. In den Bergen herrschten zum Teil tief winterliche Fahrverhältnisse. Deshalb wurde auf einigen Gebirgsstraßen eine Schneekettenpflicht für alle Kraftfahrzeuge verhängt. Laut Verkehrsleitzentrale gab es bisher keine Unfälle.

Knapp an Allzeit-Rekord vorbei

An der Wetterstation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Salzburg-Freisaal lagen Sonntagfrüh zwei Zentimeter Schnee. So spät im Jahr wurde eine geschlossene Schneedecke in der Stadt zuletzt am 4. Mai 1987 mit einem Zentimeter beim Salzburger Flughafen festgestellt.

Die bisher späteste Schneedecke der Messgeschichte der Stadt Salzburg wurde am 8. Mai 1944 gemessen - genau ein Jahr vor Ankunft der alliierten Befreier Österreichs. Eine Höhe von einem Zentimeter registrierte man an der Wetterstation des Salzburger Flugplatzes, der damals Hitlers Luftwaffe diente.

Kälte wie Ende Februar

Die ZAMG weist nun auch auf die für Mai nun ungewöhnlichen Temperaturen hin: So kalt ist es sonst Ende Februar.

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Große Mengen im Hochgebirge

Die Täler der Tauernregion sind teils tief verschneit. So wurden Sonntag in der Früh zum Beispiel an der ZAMG-Wetterstation in St. Johann im Pongau (Salzburg, 634 Meter Seehöhe) sechs Zentimeter Neuschnee gemessen, in Reutte (Tirol, 850 Meter) waren es 16 Zentimeter. Beim Sonnblick-Observatorium der Zentralanstalt, auf 3.100 Meter Seehöhe in den Hohen Tauern bei Rauris (Pinzgau), fielen bis Sonntagfrüh 55 Zentimeter Schnee.

Schneekettenpflicht für alle

Für Kraftfahrzeuge galt Sonntagvormittag auf der B99 über den Radstädter Tauern von Untertauern (Pongau) bis Tweng (Lungau) sowie über den Katschberg von Mauterndorf (Lungau) bis Spittal (Oberkärnten), weiters auf der alten Gerlosstraße (B165, Pinzgau) und auf der Hochkönigstraße (B164) zwischen Hinterthal und Dienten (beide Pinzgau). Auch auf dem Gaisberg über der Stadt Salzburg mussten Autofahrer ab der Zistelalm die Schneeketten anlegen.

Bisher keine Unfälle

Auf der Tauernautobahn wurden Sonntag keine wetterbedingten Hindernisse gemeldet. Die Schneefallgrenze lag laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Sonntag in der Früh mit 500 bis 800 Meter Seehöhe am tiefsten. Sogar die Stadt Salzburg (424 Meter Seehöhe) wurde leicht „angezuckert“. Untertags steigt die Schneefallgrenze wieder etwas an.

Im Mittel- und Hochgebirge ist laut Meteorologen weiter mit - für diese Jahreszeit verhältnismäßig großen - Neuschneezuwächsen zu rechnen. Zu Wochenbeginn soll es etwas freundlicher werden.

Was tut sich bundesweit?

Wintereinbruch im Mai

Franz Neumayr/APA

In weiten Teilen Österreichs hat sich am Wochenende der Winter zurückgemeldet – sehr spät und recht deutlich. „Viel zu kalt“ und Temperaturen wie im Februar, heißt es - mehr dazu in news.ORF.at (5.5.2019)