Schneeschmelze zeigt Schäden des Rekordwinters
Es war ein Winter der Extreme- im Jänner gab so viel Niederschlag in kurzer Zeit wie selten zuvor. In Lofer etwa gab es einen der Spitzenwerte im Tal, 263 cm Neuschnee in wenigen Tagen. Meterhoher Schnee bedeckt mehrere Wochen weite Teile Salzburgs. Ein Folge: große Gleitschneelawinen bildeten sich.Die Schneeauflage von ganzen Hängen rutschte im Schneckentempo ab.
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Mit der Schneeschmelze werden vielerorts erst die Schäden durch die Gleitschneelawinen sichtbar- sie reißen Bäume, Grasnarben und Steine Almwiesen und Wanderwegen aus, schildert der Bürgermeister von Lofer, Norbert Meindl (ÖVP): „Die Verdichtung des Bodens war heuer außergewöhnlich. Zunächst war der Herbst trocken. Dann hat es nochmal geregnet und das Gras ist gewachsen. Auch in der Höhe ist es nochmal grün geworden. Das dürfte mit dazubeigetragen haben, dass der Boden nicht gefroren ist. Der Schnee ist zunächst abgerissen, dann angefroren- und mit dem Weiterrutschen jetzt rutschen Teile der Wiesen und Hänge mit ab“. Viele Schäden auf den Almen würden erst in den kommenden Wochen sichtbar werden, sagt Meindl.
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Hunderte Zäune durch Schneedruck umgeknickt
Die mit Abstand größten Schäden verursacht jedoch der Schneebruch in den Wäldern - ganze Jungwälder sind gebrochen, vielerorts liegen jedoch auch nur vereinzelte Bäume weit verstreut. Mindestens die Hälfte der Bauern im Gemeindegebiet von Lofer dürfte betroffen sein, sagt die Ortsbäuerin und Vizebürgermeisterin Angelika Hofer (ÖVP): „Der Schneedruck war sehr massiv. Heuer geht er leider von ganz unten bis in die Höhenlagen rauf. Und auch die landwirtschaftlichen Zäune hat der Schneedruck stark in Mitleidenschaft gezogen“.
Viel Arbeit also für Salzburgs Land- und Forstwirte- und mit der Schneeschmelze laufen die Anträge auf Unterstützung beim Katastrophenfond des Landes ein, sagt Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP): „Wir rechnen mit knapp tausend Anträgen. Das sind so viele, wie in den vergangenen 20 Jahren zusammen. Das zeigt die deutliche Problematik. Insbesondere im Flachgau, Thalgau, Neumarkt, Henndorf. Im Pongau im Bereich St. Johann und Hüttau. Und in vielen anderen Gemeinden des Landes“.
Bis Juli kann noch beim Katastrophenfond um Unterstützung angesucht werden- Anspruchsberechtigt ist, wer eine Schadenshöhe von mindestens tausend Euro nachweisen kann.
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Schneeschmelze zeigt Schäden des Winters
Schneedruck hat große Mengen an Schadholz verursacht. Gleitschneelawinen haben Wege und Wiesen zerstört.
Links:
- Waldschäden: Angst vor Borkenkäfer (salzburg.ORF.at; 27.04.2019)
- Grabkreuze durch Schneedruck zerstört (salzburg.ORF.at; 26.04.2019)
- Schafbergbahn: Schneeräumung schwierig (salzburg.ORF.at; 23.04.2019)
- Investitionen in Schutz vor Gleitschneelawinen (salzburg.ORF.at; 18.04.2019)
- Trotz Schneechaos: Mini-Plus für Tourismus (salzburg.ORF.at; 28.03.2019)
- Millionenschäden nach Schneechaos im Wald (salzburg.ORF.at; 22.03.2019)