Fair-Share-Container: Sozialprojekt vor dem Aus?

Der Fair-Share-Container und damit auch das gleichnamige Sozialprojekt beim Mirabellplatz stehen vor dem Aus. In dem urbanen Büro sammelte und verteilte der pensionierte Theologe Max Luger seit Jahren Spendengelder.

Rund 60.000 Euro „erwirtschaftete“ Luger im vergangenen Jahr. Die Kommission für die Altstadterhaltung will die auslaufende Genehmigung für den Container nun nicht mehr verlängern. Er behinderte die Sicht auf die Stadt. Der Container steht seit knapp sechs Jahren direkt neben dem Busparkplatz auf dem Mirabellplatz.

Fair Share Hilfscontainer

ORF

Lugers Sozial-Container ist eine Erfolgsgeschichte

Bis 200 Euro pro Kopf

Der pensionierte Pastoraltheologe Max Luger sammelte hier von Montag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 14 Uhr die Spenden von Passanten. Und er verteilte sie gleich an Bittsteller und Bedürftige – ohne viel Bürokratie. Es gab maximal 200 Euro pro Kopf und Monat – als Überbrückung bis zum nächsten Termin beim Sozialamt.

„Busse verstellen mehr als ich“

Rund 5.000 Klienten hat Luger mittlerweile in seiner Kartei. Als er vor kurzem beim Bauamt der Stadt Salzburg um Verlängerung seiner Bewilligung anfragte, bekam er die negative Stellungnahme der Behörden: „Die Kommission für die Erhaltung der Altstadt bewilligt mir das nicht mehr länger, weil mein Container die Sicht auf das Mozarteum verstelle. Das verstehe ich überhaupt nicht. Denn wie soll ich etwas verstellen, was ohnehin durch die vielen Busse verstellt ist?“

Helfer hofft noch auf Politiker

Üblicherweise folgt das Bauamt bei Bescheiden den Stellungnahmen der Kommission für Altstadterhaltung. Ob das in diesem Fall unter dem neu gewählten Gemeinderat der Stadt Salzburg auch politisch so gewollt ist, das bleibe noch abzuwarten, sagt Luger. Er hofft auf Unterstützung durch die Stadtpolitiker.

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