Lungauer Kartoffelbauern spüren Klimawandel

Klimawandel, Schädlinge und Wetter machen auch den Lungauer Erdäpfelbauern Sorgen. Vor allem der Bioanbau sei sehr sensibel und reagiere auf viele Veränderungen. Und die Vorräte bei Kartoffeln vom Vorjahr gehen nun zur Neige.

Rund 1.000 Tonnen Erdäpfel - hauptsächlich aus Bioanbau - verkaufen jene rund 20 Bauern, die Mitglied im Lungauer Saatgut- und Saatzuchtverein sind. Bisher sei diese Menge noch recht konstant, sagt der Obmann des Vereins, Mühlhauserbauer Sepp Bogensperger aus Mariapfarr.

Doch auch im Lungau merke man die Klimaerwärmung schon, sagt Bogensperger: „Ein Beispiel dafür ist der Kartoffelkäfer. Der war früher eigentlich gar kein Thema bei uns, mittlerweile tritt er bei uns aber auch schon stellenweise auf. Vor 15 Jahren hätte es das nicht gegeben.“

Kartoffelkäfer absaugen

ORF

Der Kartoffelkäfer und seine Larven

Kartoffelkäfer „wäre eine Katastrophe“

Auf die Frage, was eine starke Vermehrung dieses Schädlings bedeuten würde, sagt Bogensperger: „Das wäre für den Lungauer Eachtling eine Katastrophe. Denn der ist fast nur Bio und das heißt, man dürfte und könnte nichts machen - chemisch. Einzig durchgehen und den Käfer absammeln, das könnte man machen. Und das ist personaltechnisch einfach nicht möglich.“

Der Kartoffelkäfer ist aber nicht der einzige Feind, der lauert. „Die Kraut- und Knollenfäule ist auch ein Thema. Je wärmer es wird, desto mehr breitet sich die aus. Das ist momentan auch die größere Gefahr“, sagt der Erdäpfelbauer. Wichtig für eine gute Bio-Erdäpfelernte sei ein Sommer, der zum einen nicht zu feucht und nicht zu trocken ist, zum anderen aber auch nicht zu heiß, betont Vereinsobmann Sepp Bogensperger.