Osterfestspiele: Millionengeschäfte mit Kunst

40 Kunst- und Antiquitätenhändler bieten während der Osterfestspiele auf der „Art and Antique“ - Messe ihre Schätze an. Angeblich sollen während der Festspiel-Tage Millionengeschäfte mit Kunst gemacht werden.

Die Nachfrage nach Gemälden ist dieses Mal besonders groß - nicht nur nach Exponaten der klassischen Moderne. Beispielsweise ein Werk von Max Weiler aus dem Jahr 1987. „Das wurde bereits in der Wiener Secession gezeigt und ist bis nach China gekommen“, sagte Kunsthändler Eberhard Kohlbacher. Präsentiert werden auf der Kunstmesse unter anderem auch ein Servierwagen nach einem Entwurf von Adolf Loos, Tischkultur aus einem Münchner Salon der Jahrhundertwende oder ein Mädchenbildnis von Egon Schiele, das um 1,7 Millionen Euro zu erstehen ist. Das Werk „Die Fastnacht“ von Alfons Walde kostet über eine Million Euro und ist bereits reserviert.

Kunst - und Antiquitätenmesse in Salzburg

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Ein Schiele-Werk - zu erstehen um rund 1,7 Millionen Euro

Möbel sind schwerer zu verkaufen

Möbelhändler haben es weitaus schwerer, sich auf der Messe behaupten zu können. Das gelingt nur noch wenigen Spezialisten. Die Geschäfte gehen immer mehr zurück, meinte Kunst - und Antiquitätenhändlerin Petra Popp-Wiesinger. „Heute wird mit Design-Möbeln eingerichtet und nicht mit Antiquitäten. Es werden nur mehr ein oder zwei antike Stücke gekauft und der Rest wird mit modernen, zeitgenössischen Stücken arrangiert.“

Kunst - und Antiquitätenmesse in Salzburg

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Antike Möbel sind wesentlich schwieriger zu verkaufen als Kunst

Neu-Orientierung für Antiquitätenhändler

Viele Antiquitätenhändler müssen sich neu orientieren. Beispielsweise gibt es Händler, die sich auf Skulpturen des israelischen Künstlers Dan Reisner konzentrieren, der vor allem in Deutschland auf großes Interesse stößt.

Ostermesse: „Art und Antique“

Viel Freude mit der Kunst haben die Festspielgäste in der Karwoche: Nicht nur mit Musik, auch mit der Messe „Art und Antique“.

„Jugend ist bei uns ab 50“

Aber auch Bauernmöbel sind mittlerweile zu Raritäten auf der Messe geworden. Angeboten wird zum Beispiel ein Bauernkasten aus dem Jahr 1790, der als Meisterwerk eines Pinzgauer Schnitzers gilt. Doch das Interesse sei gering - vor allem bei der Jugend, erklärte Antiquitätenhändler Anton Figl. „Die Jugend ist bei uns ab 50 - die ganzen 20- und 30-Jährigen haben kein Interesse“. Das liege unter anderem an den vielen Single-Haushalten und den kleineren Single-Wohnungen. „Es gebe aber auch kleine Möbel - man könnte schon, wenn man wollte. Die Preise sind ungefähr halb so hoch wie noch vor 20 Jahren“, meinte Figl.

Kunst - und Antiquitätenmesse in Salzburg

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Ein Pinzgauer Bauernkasten aus dem Jahr 1790

Der Besuch der Messe ist diesmal rekordverdächtig. Bis Ostermontag sind die Exponate der insgesamt 40 Aussteller zu sehen.