Mehr Hilfe für pflegende Minderjährige

Kinder und Jugendliche, die Familienangehörige versorgen müssen, sollen künftig vom Land besser unterstützt werden. Nach Schätzung des Sozialministeriums gibt es in Salzburg rund 2.500 Betroffene.

Sie sind bisher in der öffentlichen Diskussion kaum berücksichtigt worden -
die Kinder und Jugendlichen, die meist wegen psychischer Krankheiten ihrer Eltern zum Beispiel den Haushalt führen müssen, jüngere Geschwister versorgen oder auch die Mutter oder den Vater pflegen. Es gibt laut Schätzungen in Salzburg ca. 2.500 solcher Minderjähriger. Ähnliche Zahlen stehen auch in einem schon vor fünf Jahren veröffentlichten Bericht des Sozialministeriums.

Die Lage dieser jungen Leute sei sehr schwierig, betont Walter Steidl, Klubobmann der SPÖ im Landtag: „Es ist ein Fall eines Jugendlichen an mich herangetroagen worden, der sich um 04.00 Uhr früh auf den Weg machen muss, aus dem Pinzgau zu seiner Ausbildung nach Salzburg und der keinen Heimplatz in Anspruch nehmen kann weil zu Hause die Geschwister zu betreuen sind und die Mutter zu Pflegen ist.“

Betroffene oft schwer zu erkennen

Diese Kinder und Jugendlichen erzählen außerhalb ihrer Familien oft wenig bis gar nichts über ihre schwierige Lage. Zwar gibt es einige Unterstützungsangebote für sie, aber man müsse erst einmal an die Betroffenen herankommen, sagt Klubobfrau Kimbie Humer-Vogl (Grüne): „Hier brauchen wir niedrigschwellige Informationsangebote und vor allem Brewusstseins und Sensibilisierungsarbeit, überall dort, wo Erwachsene mit Kinder zu tun haben, in der Schule, im Sportverein oder im medizinischen Umfeld“. Denn um den Kindern und Jugendlichen helfen zu können, müsse man die Betroffenden erstmal erkennen, sagt Humer-Vogl.

Heuer soll ein Konzept erarbeitet werden, wie man diesen Kindern und Jugendlichen helfen kann. Das hat der Landtag gestern einstimmig beschlossen.

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