Grundbesitzer oft gegen Radwege

Grundeigentümer seien oft gegen den Ausbau von Radwegen auf dem Land, sagen Verkehrsplaner des Landes. Viele Lücken im Radwegenetz könnten erst nach jahrelangen Verhandlungen geschlossen werden.

Dabei sollen in den nächsten Jahren Radwege auch auf dem Land kräftig ausgebaut werden, damit mehr Pendler aufs Fahrrad oder E-Bike umsteigen. Um den Grund für einige wenige hundert Meter Radweg wird oft jahrelang gefeilscht.

Ennsradweg Radfahren

Tourismusverband Radstadt

Um den Grund und Boden für den Radwegebau wird oft jahrelang gefeischt

Ein solches Beispiel sei aktuell beim Salzburger Flughafen zu finden, sagt Ursula Hemetsberger, Radverkehrs-Beauftragte des Landes Salzburg. Dort wird nach wie vor diskutiert, um zwischen Flughafen und Outletcenter eine Lücke im Radwegenetz zu schließen. Dabei sei das Potenzial an Radpendlern gerade aus Wals groß, weiß Hemetsberger.

„Wollen Walser Einpendler aufs Rad bringen“

„Alleine von Wals pendeln rund 3.000 Menschen täglich in die Stadt Salzburg ein. Das ist ja eine durchaus fahrradtaugliche Distanz und da wollen wir möglichst viele Leute auf das Rad bringen. Aber genau da haben wir derzeit das Problem mangelnder Verfügbarkeit an Grund. Wir möchten da im Bereich des Flughafens eine eigene Infrastruktur schaffen. Und da müssen wir schauen, wie wir das in den kommenden Jahren umsetzen können“, sagt Ursula Hemetsberger.

Fahrradfahrerin auf Radweg

ORF

Ein weiteres Beispiel sei der Radweg zwischen Hallein und Adnet (Tennengau): Dieser wird heuer gebaut - nach langen Bemühungen um Grundstücke. Radverkehrs-Beauftragte Hemetsberger wünscht sich deshalb allgemein mehr Druck auf Grundbesitzer, die sich widersetzen.

Manche sagen: „Da müsst ihr mich enteignen“

„Manche Grundbesiter sagen, ich gebe den Grund nicht her, ihr müsst mich enteignen. Das wird aber im Normalfall nicht gemacht. Dann muss man halt schauen, ob dieser Grundbesitzer irgendwann einmal wieder etwas von der Gemeinde braucht. So laufen dann halt die Deals“, schildert Hemetsberger.

Radweg Köstendorf

ORF

Das Land Oberösterreich etwa verfolge diezbezüglich eine härtere Linie beim Bau von Radwegen sagt die Salzburger Radverkehrsbeauftragte. Dort schrecke man auch vor Enteignungen nicht zurück, ergänzt Hemetsberger.

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