„Bevölkerung mehr im Tourismus einbinden“

Ein neuer Masterplan soll Österreichs Tourismus zu weniger Masse, mehr Qualität und Nachhaltigkeit führen. Es wurden 600 Betriebe befragt und viele Experten eingebunden. Donnerstag wurde der Plan in Salzburg präsentiert.

Weltweit liegt das kleine Österreich – sogar in absoluten Zahlen - auf Platz elf bei der Zahl der Gästeübernachtungen. 300.000 Menschen arbeiten im heimischen Tourismus. Er steuert 16 Prozent des Bruttoinlandproduktes bei. Diese Zahlen wuchsen seit Jahrzehnten auf solche Werte, ein Jahr ohne neue Rekorde galt als „schlechtes Jahr“. Die Zufriedenheit der Gäste stand bisher immer im Mittelpunkt.

Kampf gegen „Overtourism“

Im neuen Masterplan Tourismus soll nun auch die Zufriedenheit der Bevölkerung berücksichtigt werden. Unter dem Stichwort „Overtourism“ gilt die Zerstörung von Wirtschafts- und Lebensräumen durch immer mehr Massentourismus.

Nicht zu viele Touristen

Einheimische und Gäste müssten auch zahlenmäßig in erträglichen Verhältnissen zueinander stehen, heißt es neuerdings. Das bestätigt auch Petra Nocker-Schwarzenbacher. Die Hotelierin aus St. Johann (Pongau) ist auch Sprecherin der österreichischen Tourismuswirtschaft: „Wir müssen auch unsere Mitbürger in den Gemeinden und Städten auf diese Reise mitnehmen. Da muss auch darauf geachtet werden. Der Einheimische soll auch einen Vorteil aus dem Tourismus ziehen können. Und das ist ein guter Weg.“

Auch Bundesministerin im Boot

Im neuen Masterplan Tourismus geht es auch um neue Mobilitätskonzepte, Management von Lebensräumen, Vernetzung kleinerer Anbieter und Besteuerung aller Anbieter – also auch von Airbnb. Nachhaltigkeit statt Rekorde, das will auch die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) forcieren.

Tourismus dürfe nicht nur nach seinen ökonomischen Auswirkungen beurteilt werden, sondern auch nach seinen ökologischen und sozio-kulturellen, sagt die Frau aus der Bundesregierung, die bei der Präsentation des Masterplans in Salzburg auch zu Gast war.