Tauziehen um Solarzellen verzögert Sanierung

Die Sanierung der Festung verzögert sich noch mindestens bis Mai, teilt das Land Salzburg mit. Hintergrund ist das Tauziehen um die Anbringung von Solarzellen. Im Herbst hatten Sturmböen zweimal die Dächer der historischen Burganlage aufgerissen.

Festung Hohensalzburg Burg Festungsberg Altstadt

Gerald Lehner

Ostseite eines der ältesten Gebäude-Ensembles in Salzburg

Der Gesamtschaden beträgt mindestens 500.000 Euro. Es waren spektakuläre Bilder im Oktober 2018 - gleich zwei Mal wurde die Festung abgedeckt worden. Das erste Not-Dach war innerhalb weniger Tage von Sturm-Böen erneut herunter gerissen worden.

Das danach aufgebaute Provisorium hat Wind und Wetter zwar gut verkraftet, eine Dauerlösung ist es aber nicht. Offen ist auch, wie ein neues Dach aussehen soll. Beim Land spricht man unter anderem von nagelneuen Schindeln und technischen Neuerungen.

Stöckl: „Wollen Photovoltaik auf Grabendächern“

"Jene Elemente, die noch verwendbar sind, sollen möglichst saniert und eben wiederverwendet werden - obwohl das mehr Aufwand und teurer ist, als wenn man neue Elemente verwendet. Zudem gibt es von uns den Wunsch, dort Photovoltaikanlagen anzubringen.

Wir sind schließlich dabei, die Klimaziele umzusetzen. Und aus meiner Sicht könnte ein Kompromiss da sein, dass wir in den Dachlandschaften, wo Grabendächer vorhanden sind und man diese Elemente daher von unten nicht sehen kann, Photovoltaikanlagen anbringen könnte", sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP).

Bundesdenkmalamt hat große Vorbehalte

Im Büro des Bundesdenkmalamts in Salzburg sorgt aber vor allem die Idee von Photovoltaikanlagen auf der Festung für Verwunderung - so auch bei Eva Hody, der Leiterin des Bundesdenkmalamtes in Salzburg. „Aus dem Wissensstand, den ich momentan habe, tue ich mir schwer, mir vorzustellen, dass das möglich ist. Wenn man unsere Richtlinien anschaut, gibt es auch klare Hinweise, dass Photovoltaik an Baudenkmälern nur in ganz seltenen Ausnahmen genehmigungsfähig ist - nämlich dann, wenn man es nicht sieht. Aber bei der Festung sieht man es immer“, sagt Hody.

Die Gespräche und Planungen über das künftige Festungsdach sind noch im Gang. Wann auf der Festung tatsächlich ein neues, dauerhaftes Dach gebaut werden kann, ist offen - frühestens dürfte dies ab Mai der Fall sein.

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