Airbnb-Verbot: Stadt kündigt einem Mieter

Die Stadt Salzburg geht nun erstmals rigoros gegen die Vermietung von stadteigenen Wohnungen und Zimmern über die Plattform Airbnb vor. Einem Wohnungsmieter wurde der Vertrag gekündigt, weil er ein Zimmer vermietet haben soll.

Der Mann soll zumindest ein Zimmer seiner 44-Quadratmeter-Unterkunft im Internet als Touristenquartier angeboten haben. Deshalb sei ihm nun die Kündigung des Mietvertrags zugeschickt worden, teilte die Stadt am Donnerstag mit.

Von Nachbarn ins Rollen gebracht

Nachbarn hatten die Sache ins Rollen gebracht. Sie dürften die Stadtbehörden informiert haben. Der Mieter hatte seine Unterkunft im Stadtteil Lehen seit drei Jahren über Airbnb angeboten. Laut den Bewertungen auf der Plattform dürfte das Geschäft floriert haben. Pro Gast und Nacht berechnete er 29 Euro plus zehn Euro Pauschale für die Reinigung. Daraus ergibt sich theoretisch eine Monatseinnahme von mehr als 1.700 Euro, was einem Vielfachen der Sozialmiete für die 44-m2-Wohnung entspreche.

„Theoretische Monatsmiete von 1.700 Euro“

„Sich an günstigen Wohnungen zu bereichern, das ist völlig inakzeptabel“, sagte die für die Stadtwohnungen zuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ). In den städtischen Mietverträgen sei ein Verbot von Untervermietung klar festgelegt. Der aktuelle Fall sei Premiere im Bereich der stadteigenen Wohnungen. Bei anderen Wohnbaugenossenschaften sind laut Aussendung ebenfalls bereits Fälle wegen Untervermietung über Webplattformen anhängig.