Fischer wehren sich gegen Otterplage

Die streng geschützten Otter werden immer mehr zur Plage für die Fischerei. Politiker und Experten aus Bayern, Oberösterreich und Salzburg kommen im Mai zum Krisentreffen an den Fuschlsee, um Strategien zu besprechen.

Die gefräßigen Raubtiere richten mittlerweile Millionenschäden an. Fischotter sind über EU-Richtlinien streng geschützt. Sie sind deshalb kein jagdbares Wild und daher ganzjährig speziell geschützt. Otter vermehren sich stark, sehr zum Leidwesen von Fischzüchtern, Gewässerbewirtschaftern, Anglern und Fliegenfischern.

Teiche, Bäche, Flüsse abgefressen

Der kommende „Otterkrisengipfel“ im Mai soll grenzüberschreitende Maßnahmen bringen, sagt Franz Geiger, Präsident des Fischereiverbandes Oberbayern. Der hat 35.000 Mitglieder in 220 Vereinen: „Es ist ein riesiges Problem. In der Teichwirtschaft haben Betriebe schon aufgegeben, weil der Druck vom Otter so groß wurde, dass es sich nicht mehr rentiert hat.“

Fischotter

dpa / Silas Stein

Otter haben unter Fischzüchtern, Anglern und Fliegenfischern mittlerweile nicht mehr viele Fans

„Ungestörte Vermehrung seit Jahrzehnten“

In Oberösterreich gibt es schon Genehmigungen für Abschüsse an ausgewählten Gewässern. „Managementplan Fischotter“ heißt das. Landesfischermeister Siegfried Pilgersdorfer wird die Erfahrungen der Oberösterreicher in Salzburg präsentieren: „Selbstverständlich sind wir gerne dabei. Das Problem beschäftigt uns schon seit 20 Jahren. Wir gehen von tausend Fischottern in Oberösterreich aus, die entfernt werden müssten.“

„Mensch müsste wieder eingreifen“

Gerhard Langmaier ist Salzburgs Landesfischermeister. Er ist Gastgeber beim „Otterkrisengipfel“ am Fuschlsee. Und der Experte Otto Lapuch vom Landesfischereiverband liefert die Grundlagen: „Der Mensch hat vor einigen Jahrzehnten den Otter unter Schutz gestellt. Jetzt muss der Mensch eingreifen, dass man das wieder reguliert.“

Beim Krisengipfel am Fuschlsee nehmen auch Landwirtschaftspolitiker und viele Fischerei-Funktionäre aus Salzburg, Oberösterreich und Bayern teil.

Peter Obermüller, salzburg.ORF.at