Tourengeher hilft Wanderin, beide abgestürzt

Bei einem Unfall auf dem Schlenken bei Krispl-Gaißau (Tennengau) hat Samstagmittag ein Skitourengeher schwerste Verletzungen erlitten. Eine Schneeschuhwanderin stürzte ebenfalls ab und wurde verletzt. Der Mann hatte ihr helfen wollen.

Die Frau war auf eisigem Gelände in Bergnot geraten und drohte von der so genannten „Jägernase“ unter dem Gipfelgrat des Schlenken abzurutschen. Der Skitourengeher war in der Nähe und wollte der Schneeschuhwanderin zu Hilfe eilen. Beide stürzten dann laut Augenzeugen etwa 200 bis 300 Höhenmeter über sehr steiles, felsdurchsetztes und zum Teil stark vereistes Gelände auf die Gaißauer Seite des Berges ab.

Stefan Dürager ÖAMTC Rettungspilot Rettungshubschrauber

Gerald Lehner

ÖAMTC-Rettungsflieger Dürager freut sich, dass beide Menschen diesen weiten Absturz überlebt haben

Pilot Stefan Dürager und sein Team vom Notarzthubschrauber Christophorus 6 aus der Stadt Salzburg brachten die Opfer bei mehreren Anflügen mit dem Bergetau in Sicherheit.

Fliegerteam: „Schwieriger Einsatz“

Bei dem abgestürzten Mann besteht laut Einsatzkräften der Verdacht auf mehrere Wirbelbrüche und schwere Kopfverletzungen. Die Frau sei vergleichsweise leicht verletzt worden. Die Rettungsflieger nutzten den Parkplatz der Gaißauer Bergbahnen als Zwischenlandeplatz für ihre Erkundung und die Anflüge zur Unfallstelle: „Es war ein schwieriger Einsatz“, sagte Captain Dürager dem ORF. Auf dem Parkplatz wurde die Frau in einen Rettungswagen umgeladen und ins Unfallkrankenhaus Salzburg gefahren. Das Fliegerteam brachte den Mann dann in wenigen Minuten ins Landeskrankenhaus, wo er nun versorgt wird.

Archivbilder des Absturzgebietes:

Flugpolizei hilft zweiter Frau

Eine zweite Schneeschuhwanderin, die die Abgestürzte begleitet hatte, erlitt als Augenzeugin einen Schock. Sie konnte nicht mehr selbst ins Tal gehen und wurde von einer Besatzung des Salzburger Polizeihubschraubers geborgen. Alpinpolizisten ermitteln noch die genaue Unfallursache - eine behördliche Routine bei Bergunfällen mit Verletzten oder Toten.

Schlenken Gipfel

Bernhard Carl

Polizeihubschrauber bei dem Einsatz am Samstag auf dem Schlenkengipfel

Der beim Unfallgeschehen unbeteiligte Skitourengeher Bernhard Carl - ein Notfallpsychologe und durch Zufall in der Nähe - wollte die schockierte Augenzeugin ins Tal begleiten. Dann entschied man sich doch für die rasche Hilfe der Flugpolizei.

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