Fischer setzen auf App gegen Fischräuber
Die Schäden durch fischfressende Räuber steigen jährlich - und sie sind erheblich. Mit einer neuen App, können Sichtungen natürlicher Feinde der Fische, wie beispielsweise Graureiher, Silberreiher, Kormoran, Gänsesäger oder Otter, gemeldet werden. Fischer können Ort, Zeitpunkt und Fotos der Tiere über die App speichern - und mittels Smartphone sofort an eine Datenbank senden, erkärt Peter Laun, Biologe im Landesfischereiverband: „Das ist definitiv Notwendig und bringt den Vorteil, dass wir gleich Bilder des Tieres oder seine Spur mitsenden können, zum Beweis der Sichtung.“
Mehr als 1,6 Millionen Euro Schaden
Wie wichtig die Erfassung ist, zeigen die Auswirkungen durch die Fischfresser: Reiher und Kormorane haben letztes Jahr - zusammen mit Ottern - mehr als 1,6 Millionen Euro Schaden angerichtet. Die genaue Erfassung der Daten durch die App, sei für die Entschädigungsverhandlungen beziehungsweise zur Ergreifung geeigneter Maßnahmen sehr wertvoll, sagt Otto Lapuch, Otterspezialist im Landesfischereiverband.
ORF/Obermüller
Auch in der Fischzuchtanlange des Salzburger Sportfischereivereins in Seekirchen-Gezing (Flachgau) ist ein Otter aufgetaucht. Der Wassermarder hat in einem Teich die großen Zuchtfische getötet, Obmann Werner Schörghofer hat die Daten inklusive Fotos bereits über die App gemeldet: „Es ist sehr wichtig und hilfreich, denn die Fischer und Fischerinnen sind oft die ersten die Beobachtungen machen. Wenn wir diese zeitnah und rasch gemeldet bekommen, können wir die Situation leichter beurteilen.“
1.500 Bewirtschafter und Aufsichtsfischer, aber auch einzelne Angler können diese Handy-Applikation verwenden - die Zugangsdaten werden im Landesfischereiverband verwaltet.
Peter Obermüller; salzburg.ORF.at
Links:
- Biber-Schäden gehen ins Geld (salzburg.ORF.at; 6.3.2018)
- Fischotter bedrohen heimischen Fischbestand (salzburg.ORF.at; 22.2.2018)