Sorgen in Köstendorf wegen ÖBB-Bauplänen

Der Bau des 16 Kilometer langen Hochleistungsbahntunnels im Flachgau bereitet etlichen Köstendorfern derzeit Sorge: Die jetzt beim Verkehrsministerium eingereichten ÖBB-Pläne lassen aus Sicht der Gemeinde einige Gefahren außer Acht.

In vielen Bereichen der mehr als 5.500 Seiten starken Einreichunterlage der Bundesbahnen für den Tunnel durch den Flachgau hat die Gemeinde Köstendorf aus ihrer Sicht Schwächen gefunden: Es beginnt beim Lärmschutz während der Bauphase, geht über die Feinstaub-, die Verkehrsbelastung, über den Bodenverbrauch, bis hin zu Fragen der Wasserquellen, des Tourismus und auch der Frage der natürlichen Radioaktivität des Aushubmaterials.

Sorge wegen radonhaltigem Gestein

Gerade dieser Punkt sorge in Köstendorf für viele Irritationen, bestätigte am Dienstag Bürgermeister Wolfgang Wagner (ÖVP). Hier müsse ein ordentliches Gutachten gemacht werden. Es müsse ausgeschlossen werden können, dass beim Tunnelbau stark radonhaltiges Gestein zu Tage gefördert wird. Die Bundesbahnen versuchen die Köstendorfer zu beruhigen: „Es ist durchwegs in der Region mit geringen Belastungen zu rechnen, die nicht über den österreichischen Durchschnittswerten liegen. Im Bereich des Edelgases Radon, wo es eine leichte Anhäufung dieses Edelgases gibt, ist es aber so, dass es vorwiegend in Innenräumen zu Problemen führt und sobald man im Freien ist, sich das verflüchtigt, weil es eine sehr kurze Halbwertszeit hat“, sagt ÖBB-Projektleiter Christian Höss.

Graphik zum Verlauf der HL-Strecke

ÖBB

Verlauf der geplanten Tunnelstrecke zwischen Hallwang und Köstendorf

15 Jahre Belastung für Köstendorf befürchtet

Grundsätzlich herrsche in Köstendorf Eingkeit über alle Parteigrenzen hinweg, dass das Projekt der Hochleistungsbahn eine Jahrhundertchance sei. Nur es müsse während der rund 14 bis 15 Jahre dauernden Bauphase die Belastung für Köstendorf so gering wie irgendwie möglich sein, verlangt Wagner und da gäbe es laut eingereichter Umweltverträglichkeitserklärung der ÖBB noch viel Verbesserungspotenzial.

Die Stellungnahme der Gemeinde Köstendorf geht jetzt an das Verkehrsministerium in Wien. Werden die dargebrachten Punkte nicht eingearbeitet, werde man dies beeinspruchen und in jedem Fall bei der nachfolgenden Umweltverträglichkeitsprüfung wieder einfordern, sagt der Bürgermeister.

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Widerstand in Köstendorf gegen Baustelle

In Köstendorf regt sich Widerstand gegen Details der Planung des 16 Kilometer langen Tunnels bis Hallwang. Zur Lärm- und Verkehrsbelastung haben die Köstendorfer Verbesserungswünsche.

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