Mitterlehner jetzt für 380-kV-Erdkabel

Ex-Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) spricht sich jetzt für ein Erdkabel bei der umstrittenen 380-kV-Leitung durch Salzburg aus. In seiner aktiven Politikerzeit war er stets für die Freileitung gewesen.

Insgesamt neun Jahre lang war Reinhold Mitterlehner Wirtschafts- und Energieminister, vier Jahre davon auch Vizekanzler der Republik Österreich. Als Energieminister war er auch Eigentümervertreter beim Verbund-Konzern und machte sich in dieser Funktion in Sachen 380-kV-Leitung immer für eine Freileitung stark.

Reinhold Mitterlehner

ORF

Als Privatmann spricht sich Reinhold Mitterlehner jetzt für ein Erdkabel aus

„Es hat sich Einiges entwickelt“

Als Privatmann hat Reinhold Mitterlehner seine Meinung zu dem Thema nun komplett geändert. Das sagte er dem ORF diese Woche bei einer Veranstaltung in Salzburg: „Im Endeffekt geht’s tatsächlich dort hin, schon alleine aus Witterungsgründen - sie haben die Schneekatastrophe der letzten Wochen erlebt -, dass man stärker auf den Erdbereich abstellt. Da hat sich ja auch Einiges entwickelt. Meine Meinung hat sich auch in diesem Bereich eher geändert - sprich: Wenn irgendwo technisch möglich, Verkabelung Ja. Nicht umsonst haben die Deutschen die Erdverkabelung schon beschlossen.“

Die Verbund-Tochter Austrian Power Grid (APG) betont, die Erdkabelvariante für die 380-kV-Leitung geprüft zu haben. Das Ergebnis sei gewesen, dass eine Freileitung klare Vorteile bei der Versorgungssicherheit habe.

Verfahren liegt seit Jahren bei Gericht

Das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung der geplanten 113 Kilometer langen 380-kV-Leitung von Elixhausen (Flachgau) bis Kaprun (Pinzgau) läuft bereits seit 2012. Aktuell liegt der Fall seit 35 Monaten beim Bundesverwaltungsgericht. Über den Einspruch der Freileitungsgegner gegen den positiven Bescheid des Landes Salzburg für das Projekt hat das Gericht bisher noch nicht entschieden.

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