Laut, wütend, politisch: Pussy Riot in Salzburg
Weltweit bekannt wurde das Punk-Kollektiv 2012 mit einem Punk-Gebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau gegen Putin und die Unterstützung der russisch-orthodoxen Kirche - drei Mitglieder der Punkband wurden daraufhin zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Erinnerung daran ist nun in eine Bühnenperformance verarbeitet worden - sie heißt „Riot Days“, also Tage des Aufruhrs. Es sei ein Manifest, um aufzustehen, sagte Sängerin Maria Alyokhina. „Denn wir leben in schwierigen Zeiten, sowohl in Russland als auch hier.“
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Pussy Riot in Salzburg
„Riot Days“, Tage des Aufruhrs, heißt die Performance von Pussy Riot. Sie waren im Salzburger Jazzit zu Gast.
Punk mit politischer Kunst
Maria Alyokhina ist eine der drei Gesichter von Pussy Riot. Insgesamt hat das Punk-Kollektiv zehn Aktivistinnen. Für sie ist Punk mehr eine Lebenshaltung denn eine Musikrichtung, so Alyokhina. „Pussy Riot ist ja auch keine Band, sondern eine lose Gruppe, die politische Kunst macht.“
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Das Punk-Gebet in der Kathedrale 2012 dauerte 40 Sekunden und veränderte vieles in der Gruppe - Maria Alyokhina und zwei weitere Mitglieder kamen danach ins Gefängnis. „Unsere Erfahrung, die wirklich hart war, soll anderen Leuten zeigen: Man darf nie vergessen, wer man ist, wofür man steht und dass man für Freiheit auch kämpfen muss.“
Sehen sich als Kämpfer für Freiheit und Demokratie
Pussy Riot verstehen sich als Kämpfer für Feminismus, Minderheitenrechte, Freiheit und Demokratie. Heute mehr denn je: „Wir gehören zu den ersten politischen Häftlingen im neuen Russland. Heute haben wir die Situation, dass Urteile wie gegen uns fast schon zum Alltag geworden sind. Leute gehen wegen ein paar Facebook-Postings oder Tweets ins Gefängnis, werden dort sogar gefoltert. Es gibt in Russland bereits politisch motivierte Morde,“ so die 31-Jährige.
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Die Punk-Performance ruft genau diese Zeit wach; die Proteste, die Verhaftung, die Zeit im Gefängnis. Und die „Riot Days“ - Tage des Aufruhrs - war dann auch eine sperrige, laute und wütende Punk- Performance, deren Leistung vor allem vom politischen Engagement lebt.