Ersatzverkehr auf B159: Ortschef kritisiert ÖBB

Berichte, der Schienenersatzverkehr über den Pass Lueg habe sich nach anfänglichen Problemen inzwischen gut eingespielt, sorgen nun für Unmut im Werfener Ortsteil Tenneck. Kritik kommt auch vom Werfener Bürgermeister Hannes Weitgasser (ÖVP).

Rund 1.000 Einwohner und 280 Mitarbeiter des Eisenwerks in Tenneck - viele davon sind als Pendler auf die Bahn angewiesen - würden nach wie vor nur sporadisch von den ersatzweise fahrenden Bussen befördert, kritisiert der Bürgermeister.

„Eine Woche lang ist Tenneck von den ÖBB gar nicht angefahren worden. Das heißt, die Leute mussten zwei Kilometer zu Fuß entlang der B159 nach Werfen gehen, ohne dabei einen gesicherten Gehweg benutzen zu können. Von dort mussten sie mit dem Bus nach Bischofshofen fahren, von Bischofshofen dann wieder mit dem Bus nach Golling. Und das hat für die Betroffenen zu sehr langen Verzögerungen geführt“, schildert Hannes Weitgasser.

„Hatte bei ÖBB keinen direkten Ansprechpartner“

„Ich habe versucht, mit den ÖBB Kontakt aufzunehmen. Das war aber relativ schwierig, weil man nur zu einer Hotline gelangt. Der Mitarbeiter dort hat mir nur die Informationen vorgelesen, die ich ohnehin bereits aus dem Internet abgerufen hatte. Ein direkter Ansprechpartner stand mir nicht zur Verfügung. Insofern war der Informationsfluss sehr schwierig.“

Gesperrte verschneite Bahnstrecke mit Erhaltungslokomotive

FMT Pictures

Die Bahnstrecke zwischen Golling und Werfen ist derzeit noch gesperrt

Da der betroffene Straßenabschnitt ohnehin parallel zur Tauernautobahn (A10) bzw. zur Bahnstrecke verlaufe, könne es kein Problem sein, die Busse bis Stegenwald zu führen, verlangt der Werfener Bürgermeister. „Von dort können sie auf die A10 auffahren und dann nach Golling bzw. in die Gegenrichtung weiterfahren. Das würde uns in Tenneck, aber auch in Werfen, sehr helfen. Zudem betrifft das ja auch die Haltestelle in Pfarrwerfen, die den Anschluss Richtung Werfenweg darstellt“, argumentiert Weitgasser.

ÖBB bitten um Verständnis für „Ausnahmesituation“

Die Bahn bittet um Verständnis für die Mängel. Die außergewöhnlich intensiven Schneefälle hätten die Bahn gerade am Pass Lueg vor enorme Probleme gestellt, räumt ÖBB-Sprecher Robert Mosser ein. "Wir haben in dieser Situation mehrfach nachgebessert. Wir hatten die Herausforderung, dass Buskapazitäten aus ganz Österreich zusammengezogen wurden und der Schienenersatzverkehr in diesem Bereich teilweise nicht so gut funktioniert hat, wie auch wir uns das vorgestellt hätten.

Wir werden aus diesem Schienenersatzverkehr unsere Lehren ziehen und haben auch bereits Gespräche mit dem Regionalverband geführt. Gleichzeitig ersuchen wir unsere Fahrgäste aber auch um Verständnis, dass es sich hier um eine Ausnahmesituation handelt. Unsere Mitarbeiter tun alles, damit der Regelbetrieb wiederhergestellt werden kann", versichert Mosser.

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