Vernetzte Autos weiter „Zukunftsmusik“

Elektrische, vernetzte Autos, die automatisch jedes Ziel erreichen, stehen laut etlichen Fahrzeugherstellern unmittelbar bevor. Namhafte Experten eines Fachkongresses in Salzburg widersprechen nun aber, denn die meisten technischen und rechtlichen Fragen sind nach wie vor ungeklärt.

Im Auto der Zukunft ist der Mensch künftig nur noch Passagier, denn das Fahrzeug findet seinen Weg selbstständig, schadstoffarm, umweltfreundlich und hoch effizient als digitale Datenwolke, die durch Sensoren und Programme vollautomatisch gesteuert wird. Die Vor- und Nachteile dieser Vision war eines der Themen auf der Salzburger „Autozum“, einer der größten Autotechnik-Messen Österreichs.

Bei der Fachtagung „Vernetzte Mobilität“ am Rande dieser Messe berieten Experten diese Visionen und kamen zu dem Schluss, bis derartige Wunschträume von Technikern und Unternehmern Wirklichkeit werden, dürften noch Jahrzehnte vergehen, denn zuviele technische und rechtliche Fragen gelten immer noch als ungelöst. Wer haftet wenn zwei voll-elektronisch gesteuerte Fahrzeuge zusammenstoßen? Wieviele Daten darf ein digital vernetztes Auto sammeln und wollen die Kunden das alles überhaupt?

Autonomes Fahren

ORF

Vollautonomes Fahren bisher nur im Testbetrieb

Schwieriger Übergang zu vollautonomen Autos

„Das vollautonome Fahrzeug ist noch weit weg. Im Servicebereich gibt es zwar schon einiges, aber bei weitem noch nicht ausgereift, nicht genügend vernetzt und nicht so kommuniziert, dass der Endverbraucher seinen Nutzen auch erkennen kann“, sagt Tagungsveranstalter Raimund Wagner. Vieles ist rechtlich noch ungeklärt, die Übergangsphase wo manuell und auch autonom gesteuerte Fahrzeuge unterwegs sind, ist ein sehr schwieriger Bereich, der auch versicherungsmathematisch noch nicht geklärt ist, sagt Versicherungsexperte Harald Asböck.

„Das Recht ist hinten nach, aber es holt auf. Es kommen, nachdem jetzt Anwendungen technischerseits möglich sind, auch die rechtlichen Bestimmungen. Das beste Beispiel dafür ist die Datenschutzgrundverordnung“, sagt Rechtsanwalt Michael Pachinger. „Wir müssen die Technologie humanisieren und nicht den Menschen technisieren“, ergänzt Elektronik-Unternehmer Thomas Stottan. Welche Technologien in absehbarer Zeit auf unseren Straßen landen, bleibt also abzuwarten. Die Verantwortung liegt laut übereinstimmender Einschätzung der Experten bis auf Weiteres jedenfalls beim Autofahrer.

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Vernetzte Autos weiter „Zukunftsmusik“

Geht es nach vielen Autoherstellern steht die digitale Auto-Zukunft unmittelbar bevor. Dem widersprechen nun namhafte Experten bei einem Fachkongress in Salzburg.

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