Snowboarder aus brusthohem Schnee geborgen

Donnerstagabend hat die Bergrettung bei Bad Hofgastein (Pongau) einen 41-jährigen Snowboarder aus steilem Gelände und brusthohem Schnee geborgen. Der Pole hatte sich bei Lawinenwarnstufe vier abseits der Piste verirrt.

Der Mann hatte am Nachmittag die Skipiste im Bereich der Schlossalmbahn verlassen, um im angrenzenden Wald im Tiefschnee zu fahren. Dabei war er in immer unwegsameres und steileres Gelände geraten. „Als er sich in einem Graben nicht mehr weiter traute, hat er den Notruf gewählt“, sagte Norbert Trigler, Ortsstellenleiter der Bergrettung Bad Hofgastein, am Abend zur APA. „Wegen der hohen Lawinengefahr haben wir ihm geraten, an Ort und Stelle zu bleiben.“

Im Gelände seien überall 40 bis 50 Meter hohe und eisige Felsabbrüche gewesen, die alle eineinhalb bis zwei Meter hoch mit Schnee bedeckt waren. „Die Gefahr war hoch, dass er eine Lawine auslöst.“

Rettungseinsatz über gegenüberliegenden Hang

Der Alarm kam gegen 15.20 Uhr, 20 Mann der Bergrettung rückten zur Bergung des Mannes aus. Da der 41-Jährige seine GPS-Koordinaten durchgeben konnte, war sein Standort bekannt. „Wir haben uns aber relativ lange eine Strategie überlegen müssen, wie wir zu ihm kommen, ohne ihn und uns in Gefahr zu bringen“, sagte Trigler. Letztlich mussten die Helfer über einen gegenüberliegenden Hang zum Polen vordringen. „Wir sind dabei teilweise selbst bis zur Brust im Schnee eingesunken.“

Nachdem die Bergretter den Snowboarder erreichten haben, wurde er mit Schneeschuhen ausgestattet. Dann machte sich der Trupp zu Fuß auf den Rückweg. Wegen des steilen Geländes mussten immer wieder Seilversicherungen gesetzt werden. „Das war auch aufgrund der Schneehöhe eine große Herausforderung.“ Die Helfer waren bis 19.00 Uhr fast vier Stunden mit der Bergung des Mannes beschäftigt. Er und die Einsatzkräfte blieben unverletzt.