Mordermittlung in Zell: Keine Haftprüfung

Im Mordfall von Zell am See (Pinzgau) findet die für Mittwoch geplante Haftprüfung des 17-jährigen Verdächtigen doch nicht statt. Der Anwalt des mutmaßlichen Mörders verzichtet darauf und bringt lediglich eine schriftliche Stellungnahme vor Gericht ein.

Mit Spannung ist die Haftprüfung des 17-jährigen mutmaßlichen Mörders von Zell am See für Mittwoch erwartet worden. Vor allem die Polizei hatte sich davon neue Erkenntnisse in dem Fall erwartet. Doch der Anwalt des Verdächtigen verzichtet auf den Prüftermin. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft würden weiterhin intensiv laufen, sein Mandant habe also keine Aussicht auf Entlassung aus der Untersuchungshaft.

Deshalb werde er nur schriftlich im Namen seines Mandanten Stellung zu den Vorwürfen nehmen, sagt Verteidiger Michael Ringl, um dem Burschen unnötigen Stress zu ersparen.

Hatte Verdächtiger Komplizen?

Nach wie vor sind in dem Mordfall vom vergangenen Oktober viele Fragen offen. Die wichtigste: hatte der mutmaßliche Täter Komplizen? Die Polizei geht zumindest stark davon aus. Immerhin trug der 17-Jährige bei seiner Festnahme eine zu einer echten Waffe umgebaute und geladene Schreckschusspistole bei sich. Eine zweite umgebaute Pistole war im Elternhaus des Burschen gefunden worden. Eine der beiden soll die mutmaßliche Tatwaffe vom Oktober sein. Woher hatte der Jugendliche die illegalen Schusswaffen? Und wer hatte die Pistolen im Vorfeld zu echten Waffen umgebaut?

DNA von 23-Jähriger auf Patronenhülsen

Weiters dürfte die Ermittler in diesem Zusammenhang auch die Rolle einer 23-jährigen Pinzgauerin beschäftigen. Sie war bereits Mitte Dezember festgenommen worden. Ihre DNA war auf den Patronenhülsen vom Tatort sichergestellt worden. Die 23-Jährige wurde aber nach wenigen Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt, weil das Täterprofil nicht gepasst und die Frau alle Vorwürfe bestritten habe.

Weitere Festnahmen habe es seit Weihnachten nicht gegeben, so die Polizei. Ob die schriftliche Stellungnahme des Anwalts neue Erkenntnisse bringt, wird sich zeigen. Der 17-jährige Thumersbacher bleibt jedenfalls in Untersuchungshaft. Er war am Sonntag vor Weihnachten im Pinzgau festgenommen worden.

Carina Schwab, ORF Salzburg

Links: