Flachgau: Protest gegen drohende Abschiebung
Der 34-jährige Mahmood Ibrahimi sei in Afghanistan als Elektriker für die US-Armee tätig gewesen. Er sei von den Taliban verfolgt worden und vor dreieinhalb Jahren nach Österreich geflüchtet, sagen die Helfer in Seekirchen.
Um nicht zwangsweise abgeschoben zu werden, hat der Asylwerber dennoch einen Antrag auf freiwillige Rückkehr unterzeichnet. Gleichzeitig stellte er mit seinen ehrenamtlichen Helfern einen Antrag auf Duldung, um noch in Österreich bleiben zu dürfen, sagt Flüchtlingshelfer Lorenz Wedl: „Er muss damit rechnen, dass er vielleicht doch wieder unter die Fittiche der Taliban kommt, dass ihm irgendetwas ganz Schlimmes passiert. Das ist natürlich unsere und natürlich in erster Linie seine große Sorge.“
ORF
„Versucht alles, um sich zu integrieren“
Wedl versteht die Vorgangsweise der österreichischen Asylbehörden nicht: „Es kann mir kein Mensch sagen, dass es notwendig ist, dass man dreieinhalb Jahre braucht, festzustellen, dass jemand keinen Integrationswillen hat, wo er auf der anderen Seite alles versucht, dass er sich integriert, dass er einen Deutschkurs an der Universität mit großem Erfolg absolviert, dass er sogar eine vertraglich zugesicherte Arbeitsbewilligung hätte.“
Die Familie von Ibrahimi lebt in Afghanistan, er selbst wird dort verfolgt: „Ich kann dort nicht leben, ich habe ein Problem mit den Taliban. Mein Bruder ist Kommandant. Ich habe für die US-Armee als Elektriker gearbeitet. Aber jetzt kann ich dort nicht mehr leben.“
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Protest gegen drohende Abschiebung
Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer protestieren in Seekirchen (Flachgau) gegen die drohende Abschiebung eines afghanischen Flüchtlings.
Antrag auf Duldung gestellt
Ob die Asylbehörde dem Antrag auf Duldung stattgeben wird, ist noch nicht klar. Die Unterstützer Ibrahimis kritisieren vor allem, dass die Behörden zu wenig auf die Einzelfälle schauen.