Mord in Zell: Hinweis von deutschen Polizisten

Im Mordfall Zell am See (Pinzgau) soll die Salzburger Polizei offenbar durch Zufall auf die Spur des Verdächtigen gekommen sein. Das zeigen zumindest Informationen die dem ORF Salzburg zugespielt worden sind.

Zehn Wochen nach den tödlichen Schüssen soll der mutmaßliche Täter in der Nacht von 22. auf 23. Dezember in einem Videospiel-Chat im Internet einen Amoklauf angekündigt haben. Einer der Chatteilnehmer aus Deutschland soll das seinem Vater erzählt, und der danach die deutsche Polizei alarmiert haben. Die informiert dann die Kollegen in Salzburg. Ein Salzburger Polizeisprecher bestätigte am Freitagvormittag den Kontakt mit deutschen Beamten, wollte aber die Ankündigung von einem Amoklauf nicht bestätigen, sondern sprach von „Unmutsäußerungen“ des jungen Pinzgauers im Netz

17-Jähriger an Arbeitsplatz verhaftet

Am vergangenen Wochenende fuhren Polizisten nach dem Hinweis der deutschen Kollegen zum elterlichen Haus des 17-Jährigen im Stadtteil Thumersbach. Dort fanden sie eine Schreckschusspistole, die zu einer echten Waffe umgebaut worden ist. Am Arbeitsplatz des Burschen klickten dann die Handschellen. Der Jugendliche hatte eine weitere umgebaute Schreckschusspistole dabei. Erst zu diesem Zeitpunkt sollen die Beamten Verdacht geschöpft haben, dass eine der Waffen bei der Bluttat im Oktober eine Rolle gespielt haben könnte.

Tatverdächtiger will sich am 9. Jänner äußern

Der 17-jährige Tatverdächtige will sich am 9. Jänner vor der Haft- und Rechtsschutzrichterin zu den Tatvorwürfen äußern. Das sagte der Verteidiger des am vergangenen Sonntag festgenommenen Pinzgauers, Rechtsanwalt Michael Ringl, am Freitag.

Er habe heute seinen Mandanten im Gefängnis besucht und ihm den Akt übermittelt, sagte Ringl. „Wir sind jetzt dabei, die Sachlage zu überprüfen.“

Mord in Zell am See

ORF/Schlager

In diesem Haus in Zell am See wurde die 20-Jährige erschossen

Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Die Analyse im Bundeskriminalamt bestätigte Übereinstimmungen zwischen Waffe, Projektilen und Tatortspuren. Der Tatverdächtige ist in der Justizanstalt Puch-Urstein in Untersuchungshaft, verweigert bisher jedoch jede Aussage. Die Polizei ermittelt weiter in verschiedene Richtungen.

Mutmaßliche Tatwaffe Mord Zell am See

Polizei Salzburg

Die mutmaßliche Tatwaffe

Opfer und mutmaßlicher Täter dürften im Pinzgauer Suchtgiftmilieu Kontakt gehabt haben. Als Motiv könnte aber auch verschmähte Liebe infrage kommen, heißt es in Polizeikreisen. Das Landeskriminalamt sucht unterdessen auch nach jenen Personen, die die Schreckschusswaffen umgebaut und an den Tatverdächtigen verkauft haben.

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Im Mordfall Zell am See (Pinzgau) soll die Polizei durch Zufall auf die Spur des Verdächtigen gekommen sein. Das zeigen Informationen, die dem ORF Salzburg zugespielt worden sind.

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