Drohnen-Alarm: Gatwick-Flüge planmäßig

Trotz des Drohnen-Alarms auf dem Londoner Flughafen Gatwick sind Freitagvormittag die von dort kommenden Flugzeuge von „Easyjet“ und „British Airways“ auf dem Salzburger Flughafen gelandet. Auch die Starts für die Rückflüge liefen planmäßig.

Die beiden Airbusse A320 aus London-Gatwick kamen Freitagvormittag deutlich früher als geplant in Salzburg an - wegen des starken Rückenwindes, der seit Freitagfrüh vom Atlantik her aus Westnordwest bläst. Die Maschinen beider Gesellschaften starteten wenig später wieder in Richtung Großbritannien. Die Landungen in Gatwick verzögerten sich nun wegen des Gegenwindes über Kontinent und Ärmelkanal um einige Minuten.

„Begrenzte Zahl von Flügen möglich“

Auf dem britischen Großflughafen hat es seit Freitagfrüh nach einem weitgehenden Stillstand wegen einer großangelegten Drohnen-Störaktion wieder Bewegung im Flugverkehr gegeben. "Die Start- und Landebahnen in Gatwick sind derzeit geöffnet, und eine begrenzte Zahl von Flügen sind für Abflug und Landung eingeplant, teilte der Airport am Freitagmorgen mit.

Gatwick Airport war in den letzten Tagen wegen der Gefahr gesperrt, die dort von privaten und illegal betriebenen Flugdrohnen ausgeht. Die Fahndung nach unbekannten Tätern läuft.

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Gerald Lehner

Airbus A320 von British Airways

110 Reisende via Belfast

Schon Donnerstag brachte die Flughafensperre stundenlange Verspätungen für die Passagiere. So musste eine Maschine im nordirischen Belfast landen. Die 110 Fluggäste wurden dann von dort weiter nach London gebracht - zuerst zu anderen britischen Airports und dann mit Bussen.

Reisende sollte ihre Flüge überprüfen

Trotz der teilweisen Öffnung von Gatwick am Freitagvormittag sollten Passagiere den Status ihres Fluges checken, bevor sie sich auf den Weg zum Flughafen machten. Es werde weiterhin zu Verspätungen und Ausfällen kommen. Easyjet schrieb auf seiner Webseite, man wolle fliegen. Der irische Billigflieger Ryanair hatte noch kurz zuvor angekündigt, alle ursprünglich für Gatwick geplanten Flüge stattdessen vom Londoner Flughafen Stansted starten oder dort landen zu lassen. Die Kunden seien informiert worden, teilte Ryanair auf seiner Webseite mit.

Keine Hobby-Drohnen, sondern Profi-Geräte

Drohnenflüge hatten ab Mittwochabend den zweitgrößten britischen Flughafen weitestgehend lahmgelegt. Seitdem war in Gatwick - abgesehen von einer dreiviertelstündigen Unterbrechung - kein einziges Flugzeug mehr gelandet oder gestartet. Ankommende Maschinen mussten umgeleitet werden und teils hunderte Kilometer entfernte Airports wie Amsterdam und Paris ansteuern. Am Donnerstag waren 115.000 Reisende betroffen, für Freitag wurden eigentlich weitere 126.000 Menschen in Gatwick erwartet.

Abschuss möglich

Die Störmanöver über Gatwick konnten Einsatzkräfte trotz eines großen Polizeieinsatzes mit Hubschrauber und Scharfschützen sowie Spezialgerät der Armee zunächst nicht unterbinden. Trotz des Einsatzes von Armee und Polizei waren auch am Donnerstagabend wieder Flugroboter über dem Rollfeld gesichtet worden. Tauche noch eine Drohne über dem Flugfeld auf, sei auch ein Abschuss denkbar, betonte die Polizei.

„Präzise geplante Störung“

Bei den mindestens zwei Drohnen handelt es sich nach Einschätzung der Polizei nicht um Hobby-Fluggeräte. Sie seien vielmehr für den professionellen Einsatz bestimmt. „Das ist eine präzise geplante Aktivität, die darauf ausgelegt wurde, den Flughafen lahmzulegen und maximale Behinderungen in der Vorweihnachtszeit zu bringen“, teilte Gatwick-Geschäftsführer Stewart Wingate mit.

Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gab es laut Behörden zunächst nicht. In den ersten 24 Stunden nach Einstellung des Flugbetriebs zählte die Polizei mehr als 50 Drohnen-Sichtungen. Medienberichten zufolge prüfen die Ermittler, ob möglicherweise ein radikaler Öko-Aktivist hinter dem Störmanöver stecken könnte.

London: Intensive Suche nach Drohne und Pilot

Rund 36 Stunden ist London-Gatwick, der zweitgrößte Flughafen Großbritanniens, lahmgelegt gewesen. Drohnenflüge im Luftraum hatten Starts und Landungen aus Sicherheitsgründen unmöglich gemacht. Seit Freitagfrüh fährt der Flughafenbetrieb langsam wieder an – unter intensiver Beobachtung der Polizei. Auch die Suche nach dem verantwortlichen Drohnenpiloten läuft auf Hochtouren - mehr dazu in news.ORF.at (21.12.2018)

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