Prozess gegen „Wahrsagerin“: Betrugsverdacht

Wegen Betrugs stand am Freitag eine Frau vor Gericht, die von sich sagt, sie sei Wahrsagerin. Die Wienerin soll einer gutgläubigen Salzburgerin zehntausende Euro herausgelockt haben. Der Prozess wurde vertagt.

Die Familie der Klientin sei von einer dunklen Macht verflucht, es werde Unglücke geben wie zum Beispiel einen dramatischen Autounfall der Mutter: Mit solchen „Blicken in die Zukunft“ hat die 36-jährige „Wahrsagerin“ laut Staatsanwaltschaft gute Geschäfte gemacht.

Rituale aus der „Schwarzen Magie“

Rund 32.000 Euro habe sie der gutgläubigen Salzburgerin laut Anklage in nur vier Monaten herausgelockt. Denn die dunkle Macht könne nur mit Ritualen aus der „Schwarzen Magie“ gebannt werden, wurde der Klientin mitgeteilt. Und diese Rituale würden natürlich Geld kosten.

„Schwarze Magie“ nimmt für sich in Anspruch, „mit negativer Energie zu arbeiten“, mit bösen Geistern oder gar Göttern, um die Zukunft zu beeinflussen. Das höchste Ziel soll angeblich sein, Macht über das ganze Universum zu erlangen und in die tiefsten Geheimnisse des Kosmos einzudringen.

Bis zu drei Jahre Haft drohen

Im Fall der Salzburgerin ging es um einfachere Dinge – wie den drohenden Autounfall der Mutter abzuwenden. Auch in Bad Reichenhall im benachbarten Bayern soll die Wienerin ihre Opfer gefunden haben. Der „Wahrsagerin“ drohen nun bei einem Schuldspruch bis zu drei Jahre Gefängnis.