Schulreform: Gemischte Reaktionen in Salzburg

Es gibt künftig wieder Noten und Sitzenbleiben in Volksschulen und zwei Leistungsgruppen in Mittelschulen. Eltern- und Lehrervertreter sowie Bildungspolitiker in Salzburg sehen die Gesetzesnovelle unterschiedlich. Heftige Kritik und volle Zustimmung sind zu hören.

Franz Gabath ist Vorsitzender der Elternvereinigungen an öffentlichen Pflichtschulen in Salzburg. Er spart nicht mit Kritik an der von ÖVP und FPÖ im Nationalrat gesetzlich nun wieder verankerten Art der Pädagogik: „Ich sehe das als Rückschritt. Das jüngste Paket ist keine Reform sondern eine Rückkehr in die 1970er- und 1980er-Jahre.“

Lehrergewerkschafter fürs Sitzenbleiben

Der parteifreie Salzburger Lehrergewerkschafter Anton Polivka, der früher für die Fraktion Christlicher Gewerkschafter kandidierte, kann der Schulreform auch positive Seiten abgewinnen: „Ich halte das für sinnvoll, dass nach der zweiten Klasse bei Bedarf eine Schulstufe wiederholt werden muss. Man gibt ihnen dadurch die Zeit, die sie brauchen, um Lehrstoff wirklich zu begreifen. Das Kind tut sich dann wirklich in den späteren Jahren viel leichter.“

Bildungslandesrätin Maria Hutter (ÖVP) sagte dem ORF dazu auf Anfrage, sie sei nach den vielen Schulreformen und Schulversuchen der letzten zehn Jahre froh, dass nun endlich wieder Ruhe in die Schulen einkehre.