Strafe nach tödlichem Pkw-Unfall gemildert

Ein Deutscher, der unter Alkohol- und Drogeneinfluss am 15. September 2017 bei Lofer (Pinzgau) einen tödlichen Unfall verursacht hat, ist Mittwoch in Salzburg bei einem Berufungsprozess zu einer milderen Haftstrafe verurteilt worden.

Der Berufungssenat des Oberlandesgerichtes Linz tagte dazu im Salzburger Landesgericht. Er milderte die im vergangenen Mai verhängte unbedingte Haftstrafe gegen den 35-jährigen Ingolstädter von einem Jahr in ein Jahr teilbedingt ab - davon sind nun neun Monate auf Bewährung verhängt worden.

Mildernde Umstände laut Gericht

Das Erstgericht ging im Mai von einem Tatsachengeständnis des Angeklagten aus, der Berufungssenat wertete dieses am Mittwoch aber als reumütiges Geständnis. Mildernd sei auch, dass der Mann Schmerzensgeld an die Angehörigen der Verstorbenen gezahlt hat. Er habe zudem seit Anfang 2018 eine verkehrspsychologische Therapie absolviert. Deshalb erachte das Gericht einen unbedingten Strafanteil von drei Monaten als ausreichend.

Bilder von der Unfallstelle:

Erschwerend sei, dass der Lenker grob fahrlässig gehandelt habe, indem er in einem durch Alkohol oder Drogen beeinträchtigten Zustand in einer unübersichtlichen Kurve und „beinahe bei Dunkelheit“ ein Fahrzeug überholt und die durchgehende Sperrlinie missachtet habe. Von einer Reduktion des Strafmaßes sei aber aus generalpräventiven Erwägungen abgesehen worden, erläuterte der Senatsvorsitzende.

Marihuana, Alkohol, Raserei

Es war ein trüber Freitagabend im September 2017. Der 35-jährige Autofahrer aus Ingolstadt (Oberbayern) war bei Lofer in Richtung Saalfelden unterwegs. Der Mann war betrunken, auch Marihuana soll er laut Ermittlern geraucht haben. Als vor ihm ein langsameres Fahrzeug auftauchte, setzte er laut Polizei zum Überholen an - trotz doppelter Sperrlinie.

Pinzgauerin gerammt, eingeklemmt

Bei den Ermittlern gab er später zu Protokoll, er habe geglaubt, die Straße sei in seiner Fahrtrichtung zweispurig ausgebaut. Deshalb habe er nach dem Überholen auch nicht wieder sofort in die rechte Spur eingeschert. Erst 100 Meter nach dem Überholvorgang raste der Deutsche in den Wagen einer 50-jährigen Pinzgauerin. Die Frau wurde eingeklemmt, schwer verletzt und starb noch an der Unfallstelle.

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