Festung Kniepass wird wiederbelebt

Die Festung Kniepass bei Unken (Pinzgau) soll mit einer Millionen-Investition wiederbelebt werden. Das Land plant einen kompletten Neustart für die Burganlage, die seit Jahren leer steht und nur mehr gelegentlich genutzt wurde.

Vor mehr als 600 Jahren wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, in ihrer heutigen Form steht die Festung Kniepass seit dem 30-jährigen Krieg. Wesentlich verändert wurde sie seither nicht mehr. Seit den 1980er Jahren gehört das Areal dem Land Salzburg, früher wurde es vielfältig genutzt für Ausstellungen und Konzerte, seit mehreren Jahren liegt die Festung allerdings im Dornröschenschlaf.

Gefährliche Straße das größte Problem

„Das Problem bei der Festung Kniepass war die mangelnde Erschließung. Wenn man hier eine Veranstaltung durchführen wollte, war es immer sehr schwierig: wie bekommt man die Gegenstände herauf. Sei es für ein Konzert, eine Ausstellung, alles war enorm schwierig über die alte, sehr gefährliche Straße“, sagt Hubert Lohfeyer, Bürgermeister Unken (ÖVP).

Jetzt gibt es zumindest vorerst eine befahrbare Erschließung für die künftige Baustelle: eine einfache Schotterstraße durch den Wald.

Kniepass

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Sanierung bereits überfällig

Heuer haben das Land Salzburg, die Gemeinde Unken und der regionale Tourismusverband erste Konzepte diskutiert, im kommenden Jahr soll dann die konkrete Planung starten. Bei der Sanierung gibt es viel zu tun, die Anlage hat offenkundig schon bessere Zeiten hinter sich, denn außen wie innen macht die Burg einen stark vernachlässigten Eindruck.

Dabei hat das Land ambitionierte Pläne für die Zukunft. „Wir möchten auf der Festung Kniepass gerne eine Ausstellung errichten, wo auch die Themen der Geschichte ‚Festung Kniepass‘ gebracht werden. Der zweite Punkt wird die Kulinarik sein, wo wir im Talbereich ein Restaurant errichten möchten und der dritte Punkt ist das Erlebnis. Es wird von der Festung eine riesen Röhrenrutsche hinunter ins Tal geben - die erste Ganzjahres-Trockenrutsche in Österreich“, sagt Maximilian Brunner von der Salzburger Burgen- und Schlösserverwaltung.

„Wunsch nach Schlechtwetter-Attraktion“

Der hintere Burghof bildet außerdem eine Art Natur-Arena, dort sollen künftig Freiluftkonzerte veranstaltet werden. Vor allem die lokale Fremdenverkehrswirtschaft hat darauf gedrängt, die Festung Kniepass aus ihrem aktuellen Dämmerschlaf zu holen: Unken soll mehr bieten als Skifahren und wandern.

„Wir haben in der Region seit drei Jahren einen laufenden Strategieprozess und die Schlagwörter ‚Familie‘ und ‚Abenteuer‘ sind heir stark verankert. Hinzu kommt der Wunsch unserer touristischen Akteure nach einer zusätzlichen Schlechtwetter-Attraktion. Und das, was hier nun geplant wäre, würde eigentlich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“, erklärt Wolfgang Fegg vom Tourismusverband Salzburger Saalachtal.

Generalsanierung soll 2020 starten

Das ganze Projekt soll etwa fünfeinhalb Millionen Euro kosten. Rund eineinhalb Millionen davon kommen aus dem Gemeindeausgleichsfonds, der Rest wird mit Krediten finanziert. „Als Beispiel gelten schon die Burg Hohenwerfen oder Mauterndorf und so wollen wir auch im Saalachtal ein attraktives Festungsprojekt umsetzen“, sagt Landesfinanzreferent Christian Stöckl (ÖVP).

Sollten alle Verfahren reibungslos ablaufen, könnte die Generalsanierung 2020 starten. Eine Wiedereröffnung peilt das Land dann für 2021 an.

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Die Festung Kniepass bei Unken soll wiederbelebt werden. Das Land Salzburg plant einen kompletten Neustart für das historische Gemäuer. Die Burganlage steht seit Jahren leer und wurde nur mehr für kleinere Veranstaltungen genutzt.