Tannen trotzen Klimawandel besser

Trockenheit und immer mehr Windwürfe fordern die Forstwirtschaft künftig immer stärker heraus, sagen Fachleute. Der Klimawandel schadet besonders den Fichten. Künftig wollen Forstbetriebe mehr auf robustere Tannen setzen.

Die Bayrischen Staatsforste besitzen im Pinzgau und im benachbarten Berchtesgaden große Waldflächen. Ihre Experten fürchten, dass sich der Klimawandel auf die Bergwälder der Regionen Salzburg, Tirol und Oberbayern extrem auswirken könnte.

Mehr Bäume bleiben stehen

Die Trockenheit setzte heuer den Fichten extrem zu. Borkenkäfer finden zudem beste Bedingungen. Und die Stürme der vergangenen Wochen warfen in den Alpen viele Millionen Festmeter Holz.

Alte, große Tanne

ORF

Tannen sind im Klimawandel deutlich widerstandsfähiger

„Preise nicht ruinieren“

In den nächsten Jahren komme durch die Waldschäden sehr viel frisches Holz auf den Markt, sagt Daniel Müller, Leiter der Bayerischen Staatsforste in Berchtesgaden, denen auch die Saalforste gehören. Und auf diesen „schlechten“ Markt wolle man nicht zu viel Holz werfen. Das würde die Preise weiter ruinieren: „Wir lassen die Bäume lieber stehen, weil wir davon ausgehen, dass mittel- und langfristig die Holzbranche wieder boomen wird.“

Tanne hält Klimawandel gut stand

In der Forstwirtschaft wird langfristig gedacht. Deshalb wolle man künftig auch in den Salzburger Wäldern des Freistaates Bayern jene Baumarten fördern, die widerstandsfähiger sind, so Müller: „Was sich sehr gut darstellt, das ist die Tanne. Wir bemühen uns in der nächsten Generation, die Tannen zu fördern und vor dem Verbiss zu schützen.“

Jetzt gilt es für die Holzwirtschaft auf beiden Seiten der Staatsgrenze, die nächsten Jahre zu überstehen - auch finanziell. Wer weniger Bäume fällt, der verdient auch weniger. Da hilft es den Bayern, wenn der Freistaat als Eigentümer der Saalforste in Salzburg auch einmal auf Gewinnausschüttungen verzichtet, betonen die Experten.