„Luftstraßen“ haben bald ausgedient
Gerald Lehner
Rund 300 Fachleute aus Luftfahrt, Navigation, Computertechnik, Naturwissenschaften und Ingenieurwesen nehmen an dieser internationalen Tagung namens „SESAR Innovation Days“ teil. Sie kommen aus vielen Teilen Europas, aber auch aus den USA, Südostasien und dem arabischen Raum. SESAR bedeutet „Single European Sky ATM Research“.
Der deutsche Tagungsteilnehmer Olaf Dlugi war jahrzehntelang Berufspilot, wie andere Referenten auch. Nun ist er Vorsitzender des Industry Consultation Body, einer Denkfabrik, die die Europäische Kommission über Möglichkeiten und Zukunft des Flugverkehrs berät.
Statt „Straßen“ mehr direkte Linien
Schon seit längerer Zeit arbeite man an Verbesserungen bei den internationalen Flugrouten, erläutert Dlugi: „Bisher gibt es so genannte Luftstraßen, auf denen sich die Flieger zwischen festen Kreuzungspunkten bewegen müssen. Nun wird in Zukunft dieses starre System abgeschafft, und ein Flieger kann wirklich direkt auf dem jeweiligen Großkreis von A nach B fliegen.“
Gerald Lehner
Ein „Großkreis“ beschreibt in der Mathematik bzw. Geometrie die kürzest mögliche Verbindung zwischen zwei Punkten auf der Oberfläche einer Kugel, im Fall der Fliegerei natürlich auf der Erde.
Neue Strategien für Umweltschutz
Carl-Herbert Rokitansky ist Professor für Computerwissenschaft und Experte für Luftfahrt an der Universität Salzburg: „Es geht auch um Verbesserungen im Verkehrsfluss, um Verspätungen zu reduzieren. Dazu soll es entscheidende Beiträge zur Verkürzung von Flugrouten geben, damit weniger Treibstoff verbraucht und der Umweltschutz noch verstärkt wird.“
Gerald Lehner
Der internationale Luftfahrtkongress findet heuer in Salzburg statt, weil Österreich den Vorsitz in der EU führt.
Links:
- SESAR Innovation Days 2018
- Österreicher werden immer reisefreudiger (oesterreich.ORF.at; 4.12.2018)
- Luftfahrt: Forschung für Digitalfunk (salzburg.ORF.at; 12.2.2013)