Konflikt zwischen Tierschützern und Anglern

In Salzburg schwelt ein Konflikt zwischen Tierschützern und Anglern. Die Tierfreunde stören nicht nur bestimmte Fangmethoden, sondern auch die Bezeichnung „Sportfischer“. Der Landesfischereiverband ist um Vermittlung bemüht

Angeln als Sport, das sei Tierquälerei. Die Praktik „Catch an Release“ zum Beispiel: Einen Karpfen fangen, ein Foto knipsen und den Fisch danach wieder in das Wasser zurücksetzen- auch das ist für viele Tierfreunde reine Tierquälerei. Das habe mit Sport nichts zu tun, wird argumentiert.

„Fische empfinden Wohlgefühle und Unbehagen“

Die Salzburger Tierärztin Tanja Warter fasst zusammen, was viele Tierfreunde mit Wut erfüllt: „Bei Fischen weiß man, dass die genauso wie andere Tiere Schmerzen empfinden können. Sie empfinden auch Wohlgefühle oder Unbehagen. Einfach Fischen zu gehen, um einen Fisch herauszuholen, das ist sicher nicht in Ordnung“.

Im Landesfischereiverband langen immer wieder Beschwerden über das Sportfischen ein. Eine Begriffsänderung könnte Entspannung bringen. Sportfischen kommt aus der Unterscheidung zu den Berufsfischern, erläutert Geschäftsführerin Daniela Latzer: „Das wird diskutiert. Es wird argumentiert, dass die Fischer mit Lebewesen agieren. Man könne nicht sagen, dass Fischen ein Sport sei. Die Lösung könnte das Wort Angelfischer anstatt Sportfischer sein“.

“Wir sehen Fische nicht als Sportgeräte“

Mit 600 Mitgliedern und einer Geschichte von 125 Jahren ist der Salzburger Sportfischereiverein der älteste Zusammenschluss von Anglern im Bundesland Salzburg. Obmann Werner Schörghofer versteht die Diskussion überhaupt nicht: „Das Fischen selber bedeutet ja nicht nur, den Fisch zu fangen. Wir müssen die Ufer pflegen, die Gewässer rein halten und nachhaltig bewirtschaften. Ich würde den Namen nicht ändern. Wir Fischer sehen den Fisch nicht als Sportgerät. Es muss anerkannt werden, dass wir in Sachen Naturschutz Verbündete und keine Feinde sind“.

Im Bundesland Salzburg gibt es rund 10.000 Anglerinnen und Angler, weidgerechtes Fischen ist - wie auch die Jagd - im Salzburger Tierschutzgesetz ausgenommen.

Peter Obermüller, ORF Salzburg

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