Spionage: Ex-Offizier doch in U-Haft

Der pensionierte Bundesheeroffizier, gegen den wegen Spionageverdachts ermittelt wird, ist wieder festgenommen worden. Das Oberlandesgericht Linz genehmigte am Freitag die Verhängung der Untersuchungshaft.

Der 70-Jährige war auf Anordnung der Salzburger Staatsanwaltschaft in der Nacht auf 10. November festgenommen worden. Die Haftrichterin am Landesgericht Salzburg lehnte wenige Tage später aber die Untersuchungshaft für den Ex-Offizier ab - für sie lag weder Flucht- noch Tatbegehungsgefahr vor.

Noch am Freitag in Haft genommen

Gegen diese Entscheidung legte die Staatsanwaltschaft Beschwerde ein - und dieser entsprach am Freitag das Oberlandesgericht Linz: Der 70-Jährige sei noch am Freitag verhaftet worden, informierte Robert Holzleitner, Sprecher der Salzburger Staatsanwaltschaft am Nachmittag. Die U-Haft ist vorerst 14 Tage lang verhängt - dann gibt es die erste Haftprüfung.

Über die genaueren aktuellen Inhalte des Verfahrens gibt es von der Ermittlungsbehörde weiter keine Auskünfte, weil der Fall zur Verschlusssache erklärt wurde.

Vorwurf: Über 20 Jahre lang Geheimnisse verraten

Dem Ex-Bundesheeroffizier wird vorgeworfen, dass er von 1992 bis in den September 2018 immer wieder Staatsgeheimnisse an den russischen Geheimdienst verraten haben soll. Mehrere Tatorte liegen in Salzburg, deshalb die Ermittlungen hier. Es soll unter anderem um Informationen zu den österreichischen Luftstreitkräften gegangen sein.

Der Beschuldigte streitet das aber ab: Er habe niemals österreichische Staatsgeheimnisse oder sensible Daten verraten oder preisgegeben, betonte sein Anwalt gegenüber dem ORF vor zwei Wochen: „Er bezeichnet sich selbst als leidenschaftlichen Österreicher und Patrioten. Er würde so etwas nie zum Nachteil seiner Heimat tun.“

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