Begräbnis mit lauter Rockmusik gestört
Zu dem außergewöhnlichen Polizeieinsatz kam es am Samstag bei einem gut besuchten Begräbnis im oberbayerischen Ainring nahe der Grenze zu Salzburg. Ein Anrainer hatte sich durch die Messe, die mit Lautsprechern ins Freie übertragen wurde, gestört gefühlt und revanchierte sich mit lauter Rockmusik. Gegen den Mann wird nun wegen „Störung der Totenruhe“ ermittelt.
Unter der großen Anteilnahme von rund 650 Trauergästen wurde der verstorbene langjährige Pfarrer und Dekan - ein 83-jähriger, aus Unken (Pinzgau) gebürtiger Geistlicher - zu Grabe getragen. Weil in der Kirche „Mariä Himmelfahrt“ zu wenig Platz war, verfolgte ein Teil der Besucher den Gottesdienst auf dem angrenzenden Friedhof.
Trauergäste reagierten mit Empörung
„Der Friedhofsnachbar fühlte sich offenbar durch die Trauerfeier derart gestört, dass er bei geöffneten Fenstern in seiner Wohnung Heavy-Metal-Musik in nicht zu überhörender Lautstärke abspielte“, teilte die Polizeiinspektion Freilassing am Sonntag in einer Aussendung mit.
Die Trauergäste waren empört. Der Versuch, den „Unruhestifter“ mit Läuten und Klopfen an der Türe zum Abstellen der Musik zu bewegen, misslang vorerst. Während die Beamten bereits die Staatsanwaltschaft zwecks einer etwaigen Wohnungsöffnung kontaktierten, lenkte der Anrainer ein und öffnete den Polizisten schließlich doch die Türe.
Ermittlungen wegen Störung der Totenruhe
Danach sei bald wieder Ruhe eingekehrt, so die Polizei. Eine Passantin hatte den Friedhofsnachbarn während der Anzeigenaufnahme allerdings so beschimpft, dass gegen sie wegen Beleidigung ermittelt wird. Gegen den Mann, der die laute Rockmusik gespielt hat, wird nun wegen Störung der Totenruhe ermittelt.