Flüchtlingsboot angezündet: Schock in Salzburg
Das in Lampedusa vor Süditalien gestrandete originale Flüchtlingsboot ist Teil des Beitrags der Fachhochschule Salzburg zum Lutherjahr 2017 in Wittenberg (Sachsen-Anhalt). In dem Boot waren 244 Flüchtlinge aus Eritrea übers Mittelmeer nach Europa gekommen. Es wurde im Juni 2017 als Teil einer Kunstinstallation von Professoren und Studenten der Fachhochschule Salzburg aus Süditalien nach Wittenberg gebracht.
APA/dpa/Hendrik Schmidt
„Projekt steht für Toleranz und Mitmenschlichkeit“
Doch in Wittenberg wurde das Flüchtlingsboot in der Nacht zum Samstag von Unbekannten angezündet - in derselben Nacht, in der der Reichspogromnacht 1938 gedacht wurde. Die Fachhochschule Salzburg zeigte sich am Sonntag schockiert von der Tat: „Wir sind erschüttert, dass ein Projekt, das für Toleranz und Mitmenschlichkeit steht, auf diese Art und Weise missbraucht wird“, betonte Fachhochschule-Sprecher Sigi Kämmerer auf ORF-Anfrage.
Erste Hinweise, dass die Brandstifter aus rechtsextremen Kreisen stammen, werden vom deutschen Staatsschutz untersucht. Der Oberbürgermeister von Wittenberg, Torsten Zugehör, bezeichnete die Tat als feige, hinterhältig und als „eine Schande“.
ORF/Martin Cargnelli
Teil einer größeren Installation in Wittenberger Teich
Neben dem originalen Flüchtlingsboot aus Süditalien hatten die Fachhochschulstudenten im Vorjahr auch noch kleiner Boote aus Holz geflochten - zusammen mit Roma-Bettlern aus Salzburg, die das Flechthandwerk beherrschen, und mit mehr als zwanzig Flüchtlingen, teils mit illegalem Status - mehr dazu in Österreichs Beitrag zu Lutherjahr von FH Salzburg (salzburg.ORF.at; 25.5.2017)
ORF
Links:
- Wittenberger „Flüchtlingsboot“-Denkmal angezündet (religion.ORF.at; 10.11.2018)
- Bericht des MDR Sachsen-Anhalt