Bergfilmfestival geht in die 25. Auflage
Es bietet ein buntes und breites cineastisches Angebot rund um die Themen Berg und Alpen an. „Es geht uns weniger um die sportlichen, schnell geschnittenen Actionfilme, die man sich vielleicht auch im Netz oder bei kommerziellen Filmtouren ansehen kann. Wir sehen uns als Ort für Filme abseits der großen Heldengeschichten“, erklärte Festivalleiter Martin Hasenöhrl bei der Programmvorstellung am Donnerstag.
Bergfilm-Festival
„Wir haben Filme ausgewählt, die Einblicke in die Lebensrealität der Menschen erlauben und die auch Platz für Zwischentöne und Widersprüche lassen.“ Da wäre etwa das Porträt „No Turning Back“ über den Ötztaler Weltklassekletterer Hansjörg Auer. Er steigt free solo, also ohne Sicherung, durch Wände, sieht die Herausforderung aber vor allem im Heimkommen nach solchen Touren, weil die eigene Familie wenig euphorisch auf seine Unternehmungen reagiert.
Filme, die auch Platz für Widerspruch lassen
„Der letzte Schäfer“ erzählt vom Wanderhirten Renato Zucchelli, der seine Schafherde von der Alm bis in das Zentrum von Mailand führt, auch um zu zeigen, dass jenseits der Straßen und Betonmauern der Stadt ein anderes Leben existiert, das es zu erhalten lohnt. Die Doku „Peak“ berichtet - durch den Klimawandel aktueller denn je - über den Aufwand, der in den großen Skigebieten hinter den Kulissen stattfindet, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Ein Film widmet sich dem Radmarathon Paris-Brest-Paris, in dem Teilnehmer die 1.230 Kilometer lange Strecke binnen 90 Stunden absolvieren müssen - allen Widrigkeiten wie Schlafmangel zum Trotz. In „Das Tal der Wölfe“ gelingt es einem französischen Filmemacher, sich nach Jahren einem Rudel Wölfe anzunähern - bis er akzeptiert wird und Einblicke in die Lebensweise der Tiere bekommt. Nicht unaktuell, nachdem Anfang Mai zwei Dutzend Wolfsrisse in Salzburg für enorme Aufregung gesorgt haben.
Vortragsprogramm mit lokalen Größen
Zum Filmprogramm gesellt sich ein Vortragsprogramm, das heuer vor allem von lokalen Größen bestritten wird. Den Auftakt - der Eröffnungsabend findet im Stadtkino Hallein statt - bestreitet diesmal der ältere der beiden „Huberbuam“, Thomas Huber. Der dreifache Vater präsentiert erstmals in Österreich seinen Vortrag „Steinzeit“ - eine Geschichte über Erstbegehungen, Familie und die eigene Stoner-Rock-Band. Der Bergführer und Fotograf Herbert Raffalt berichtet über seine Wanderung vom Dachsteingletscher bis zum Heurigen in der Südsteiermark.
Die Meteorologin Elke Ludewig, die seit rund zwei Jahren das Wetter-Observatorium am Rauriser Sonnblick leitet, gibt Einblicke in ihre Arbeit. Die Oberösterreicherin Marlies Czerny hat binnen sechs Jahren alle 82 Viertausender der Alpen bestiegen, und die Reihe „Gespräch & Film“ fragt nach, was hinter den zuvor gezeigten Filmen steckt. Darin geht es etwa um die Strapazen des Traunsee-Bergmarathons oder die heuer im Alter von 92 Jahren verstorbene Bergsteiger-Pionierin Helma Schimke.