Dürre: Entschädigung für 1.000 Bauern
Laut Agrarressort des Landes Salzburg hat die Trockenheit heuer in der Salzburger Landwirtschaft schätzungsweise 15 Millionen Euro Schaden angerichtet. Jetzt greift das österreichweite Dürre-Hilfspaket: In Salzburg bekommen Bauern für insgesamt 30.000 Milchkühe eine Entschädigung. Zahlreiche Bauern mussten wegen Ernteausfällen Futter zukaufen oder Vieh verkaufen. Pro Milchkuh bekommen betroffene Landwirte 50 Euro Entschädigung.
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ZAMG-Statistik als Basis für Verteilung
Wer besonders von der Trockenheit betroffen war und wer nicht, wurde anhand der Niederschlagsstatistiken bestimmt, sagt die interimistische Agrarlandesrätin Maria Hutter (ÖVP): „Die Daten wurden objektiv von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erhoben. Von daher wissen wir auch, wo die Bauern am stärksten betroffen sind. Das sind im Bundesland Salzburg die nördlichen Teile des Flachgaus und Teile des Pinzgaus und Pongaus.“
Bauern aus 62 Katastralgemeinden haben Anspruch auf die Dürrehilfe - darunter zum Beispiel Gebiete in Mattsee, Seeham, Köstendorf (Flachgau) oder auch in Goldegg (Flachgau).
50 Euro Unterstützung pro Kuh
Ein Betroffener ist Stefan Handlechner mit seinem Hof in Mattsee. Dort ist er mit dem Futter gerade noch über die Runden gekommen: „Wir haben das Glück gehabt, dass wir noch Reserven vom letzten Jahr gehabt haben. So sind wir hinübergekommen. Bei den Tieren gibt es auch einen natürlichen Abgang - zusätzlich haben wir keine verkaufen müssen.“
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Handlechner hat 50 Kühe - pro Milchkuh bekommt der Bauer jetzt aus dem Dürre-Topf 50 Euro: „Wenn man weiß, dass eine Kuh am Tag etwa 20 Kilogramm Heu frisst, dann kostet das Heu ungefähr 25 Cent pro Kilo, dann sind das fünf Euro pro Tag. So kommt man mit der Entschädigung ungefähr zehn Tage aus.“ Der Winter, in dem die Tiere im Stall sind, dauere bei ihm etwa fünfeinhalb Monate: „Das ist sicher eine Entschädigung, wo wir dankbar sind und die uns hilft.“ Um über die Wintermonate zu kommen, benötigt jedes Tier rund drei Tonnen Heu.
„Die Trockenheit hat man überall gespürt“
Für den Hilfsfonds musste eine Grenze gezogen werden - möglichst fair, wie Bauernvertreter betonen. Trotzdem sie nicht jeder Landwirt glücklich, weiß auch Johann Frenkenberger von der Bezirksbauernkammer: „Wer etwas bekommt, der ist zufrieden. Wer nichts bekommt, ist nicht zufrieden. Denn die Trockenheit hat man überall gespürt. Aber die Abgrenzung muss man irgendwo machen. Und je weiter man im Flachgau Richtung Norden geht, desto mehr war die Trockenheit spürbar. Dadurch ist die Abgrenzung zumindest gerechtfertigt.“
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Dürre-Entschädigung für rund 1.000 Bauern
In Salzburg habe jetzt rund 1.000 Bauern Anspruch auf eine Dürre-Entschädigung. Das wurde anhand der Wetterstatistik festgelegt.
Die rund 1.000 Bauern, die in Salzburg Anspruch auf die Dürre-Hilfe haben, werden von der Bezirksbauernkammer angeschrieben.
Links:
- Trinkwasser-Notversorgung für Bauernhöfe (salzburg.ORF.at; 22.10.2018)
- Geld für dürregeplagte Bauern (salzburg.ORF.at; 7.9.2018)