Winterfest: „Zirkus vielfältiger denn je“

Von 29. November 2018 bis 6. Jänner 2019 ist der Volksgarten in der Stadt Salzburg wieder fest in Zirkushand. Rund 25.000 Besucher werden an 31 Tagen erwartet. Die Verbindung zwischen Musik und Zirkuskunst soll heuer zentral sein.

„Zirkus ist vielfältiger denn je“, sagte Carolina Stolpe, die künstlerische Leiterin am Donnerstag bei der Programmpräsentation. Sie kündigte für heuer einen Querschnitt der frankophonen Szene an. Als roter Faden ziehe sich eine enge Verbindung zwischen Musik und Zirkuskunst durch alle Produktionen, erklärte Stolpe. Eröffnet wird das Programm mit der Groupe Acrobatique de Tanger aus Marokko. Sie zeigt ihr Programm „Halka“. Erstmals sei eine Compagnie aus dem arabischen Raum beim Winterfest zu Gast, sagte die künstlerische Leiterin. Im Vordergrund stünde beeindruckende Akrobatik.

Zeitreise durch Postapokalypse

Die zweite große Produktion ist Machine de Cirque aus Kanada, die von Absolventen der Zirkusschule in Montreal gegründet worden ist. Das Publikum werde auf eine Zeitreise in ein postapokalyptisches Szenario mitgenommen, in dem fünf Artisten aufeinandertreffen und sich mit einer Zirkusmaschine eine eigene Welt erschaffen. Es sei ein kreatives, buntes Stück, in dem viele artistische Disziplinen vertreten seien, sagte Stolpe. Als „so richtig französisch“ bezeichnete die Intendantin die dritte Produktion: Circa Tsuica aus Frankreich versprechen mit „Maintenant ou Jamais“ eine herzliche artistische Familienfeier, bei der das Publikum stark miteinbezogen wird.

Ein ernstes Thema spricht das belgische Duo Post Uit Hessdalen mit „Pakman“ an. Der Mitarbeiter eines Paketdienst, der tagaus tagein unter enormen Zeitdruck Pakete abstempelt, wird in den Pausen zum Jongleur. Das Stück spielt in einem Lastwagen vor jeweils 20 Gästen. „Ein kritischer, aber trotzdem humorvoller Blick auf unsere Zeit“, sagte Stolpe.

Spielstätte erstmals außerhalb des Volksgartens

Mit der Reihe Kaleidoskop, die einen Einblick in die deutschsprachige Zirkusszene gibt, geht das Winterfest erstmals in eine Spielstätte abseits des Volksgartens. Die drei Stücke - Stefan Sing mit „Entropia“, Sebastian Berger mit „Dot & Line“ sowie Arne Mannott und Elina Lautamäki mit „Fallhöhe“ - werden im Toihaus im Salzburger Andräviertel gezeigt.

Im Zirkusfoyer treten an zehn Abenden Salzburger Bands auf, außerdem sind erstmals kostenlose Literaturmatineen geplant. Susanne Tiefenbacher, die Geschäftsführerin des Winterfestes, erwartet an den 31 Spieltagen insgesamt 25.000 Besucher.