Obus-Misere: Reformpaket präsentiert

Die Salzburg AG legt nun ein Maßnahmenpaket für eine Verbesserung der teils desolaten Obus-Flotte in der Landeshauptstadt vor. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hatte nach einem medialen Aufschrei erste Ergebnisse bis Anfang dieser Woche gefordert.

Der von der Salzburg AG betriebene Obus bildet das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Stadt. Das Unternehmen setzte zuletzt sogar Museumsbusse ein, um den Fahrbetrieb aufrecht zu erhalten. Es befanden sich mehr Fahrzeuge als geplant in Revision. Lenker berichteten auch von Überlastung, hohem Druck und fehlender Wertschätzung vonseiten des Arbeitgebers.

Zusätzliche Werkstätten verpflichtet

„Unser Ziel ist, es bis Mitte Dezember 2018 wieder 100 Obusse einsatzbereit zu haben“, teilte Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG und seit wenigen Tagen auch intern für den Verkehr verantwortlich, am Montag per Aussendung mit. Dafür wurden die Reparaturkapazitäten in den hauseigenen Werkstätten gebündelt und Partnerwerkstätten an Bord geholt: „Wir konnten damit die Kapazitäten für Reparaturarbeiten um ein Vielfaches erhöhen.“ Damit sollte in wenigen Wochen auch wieder eine ausreichende Zahl an Reservebussen zur Verfügung stehen. Derzeit würden zu Spitzenzeiten 93 Fahrzeuge auf den Linien eingesetzt.

Manager verweist auf Verantwortung der Politiker

Um Engpässen entgegenzuwirken will die Salzburg AG im kommenden Jahr 15 statt elf zusätzliche Gelenks-Obusse anschaffen. Für den Zeitraum zwischen 2021 und 2027 sollen es dann weitere 35 Obusse sein. Zugleich sollen die bestehenden Planstellen im Fahrbetrieb auf bis zu 280 aufgestockt werden - um 30 Lenker mehr als derzeit zur Verfügung stehen. Außerdem sollen die Arbeitsbedingungen für die Chauffeure verbessert werden. Schitter machte am Montag aber auch deutlich, dass es zu den Sofortmaßnahmen eine Neukonzeption des Öffentlichen Verkehrs im Salzburger Zentralraum brauche. Und dies sei eine Aufgabe der Politik.

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