Salzburg blickt gespannt auf Wahl in Bayern

Am Sonntag wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt. Glaubt man Prognosen, dann dürfte in der Hochburg der konservativen CSU kein Stein auf dem anderen bleiben. Der bisher alleinregierenden CSU droht ein Absturz auf 35 Prozent.

Für Salzburg ist diese Wahl nicht nur aus politischer Sicht interessant. Bayern ist auch der mit Abstand wichtigste Handespartner Salzburgs. Für die heimische Wirtschaft gilt der alte Spruch „das Gute liegt so nah“ ganz besonders im Zusammenhang mit Bayern.

40 Prozent aller Exporte nach Deutschland landen in Bayern, 7.000 Menschen pendeln über die Grenze in die Arbeit, die meisten von ihnen von Bayern nach Salzburg.

Traditionell gutes Verhältnis derzeit belastet

Derzeit ist das sonst traditionell gute Verhältnis zwischen den Ländern allerdings belastet - die Grenzkontrollen sind auf beiden Seiten der Grenze für viele ein Ärgernis. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hofft, dass sich dies nach der Wahl in Bayern normalisiert.

„Ich hoffe, dass man dann wieder mehr auf der Basis von Fakten und Notwendigkeiten miteinander diskutieren kann, und weniger unter politischen und innenpolitischen Gesichtspunkten. Da habe ich doch Hoffnung“, sagt Haslauer.

Selbstkritik: „Migrationswelle hat uns zerrissen“

Auch im Grenzgebiet zu Salzburg ringen die Parteien in diesen letzten Tagen vor der Wahl um jede Stimme. Bei der bislang erfolgsverwöhnten CSU sucht man angesichts des drohenden Absturzes nach Erklärungen - zum Beispiel auch die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) aus dem benachbarten Bayerisch Gmain.

„Die Migrationswelle im Jahr 2015 hat uns regelrecht zerrissen. Da war die Gesellschaft sehr gespalten, aber auch die Partei war sich nicht wirklich eins. Und das hat man in den vergangenen drei Jahren in jeder Phase gespürt. Man hat es nicht mehr geschafft, diese gegensätzlichen Standpunkte zu vereinen und über die Mitte zusammenzuführen. Und das war aus meiner Sicht auch mit eine Entwicklung, die viele Wähler verschreckt hat“, sagt Kaniber.

Zehn Millionen Menschen wahlberechtigt

Knapp zehn Millionen Menschen sind in Bayern wahlberechtigt, erste Hochrechnungen und Ergebnisse gibt es am Sonntag ab 18 Uhr.

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Salzburg blickt gespannt auf Wahl in Bayern

Am Sonntag wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt. Glaubt man Prognosen, dann droht der in Bayern seit Jahrzehnten dominierenden CSU ein Absturz auf 35 Prozent.

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