Zwei Schlepper, einen Heroinschmuggler geschnappt

Die Polizei hat in Radstadt (Pongau) bei einer Kfz-Kontrolle zwei mutmaßliche Schlepper verhaftet. Sie wollten illegal reisende Migranten aus dem Iran nach Deutschland bringen. Einer der „Kunden“ hatte laut Ermittlern 200 Gramm Heroin dabei.

Die sechsköpfige Männergruppe war vor rund 40 Tagen von Teheran nach Belgrad in Serbien geflogen. Iraner benötigen für den Balkanstaat schon seit längerer Zeit kein Visum mehr. In Belgrad kam es in einem Park zum Kontakt mit den beiden mutmaßlichen Schleppern, welche die Migranten mit zwei Autos weiter transportierten sollten.

Zu Fuß über Staatsgrenzen

Für die Fahrt nach Deutschland wurde laut Ermittlern ein Preis von 4.000 Euro pro Person vereinbart. Die Route führte über Kroatien, Slowenien und durch den Karawankentunnel nach Österreich. Die Staatsgrenzen von Serbien nach Kroatien und von Kroatien nach Slowenien mussten die Iraner zu Fuß überqueren.

200 Gramm Heroin in den Schuhsohlen

Von Slowenien nach Österreich lief es offenbar auch im Auto vorerst problemlos. Dennoch dürfte die Behörden Wind von der kriminellen Aktion bekommen haben. Bei einer Personendurchsuchung nach dem Zugriff der Salzburger Polizei in Radstadt (Pongau) wurden in den Schuhsohlen eines 33-jährigen Iraners 200 Gramm Heroin gefunden. Das Suchtgift war in zwei Cellophan-Säckchen verpackt versteckt.

Festnahmen

Der Verdächtige und die beiden mutmaßlichen Schlepper - ein im Iran geborener 31-jähriger Deutscher und ein 32-jährigen Iraner mit deutschem Konventionsreisepass - wurden in die Justizanstalt Salzburg nach Puch (Tennengau) überstellt. Die fünf übrigen Insassen des bei Radstadt gestoppten Autos im Alter von 27 bis 35 Jahren konnten keine Dokumente vorweisen und wurden vorerst in das Polizeianhaltezentrum Salzburg gebracht. Die Staatsanwaltschaft bzw. ein Haftrichter entscheiden nun über die weitere Vorgangsweise der Justiz.