Mangelberuf Koch: Hoffnung auf Drittstaaten?

Österreichweit kommen zur Zeit auf eine offene Koch-Stelle nur noch 1,4 Bewerber, in den klassischen Tourismusregionen etwa im Pinzgau oder im Pongau ist die Situation extrem angespannt. Touristiker hoffen nun, auf Fachkräfte aus Drittländern.

Beim Arbeitsmarktservice in Bischofshofen sind derzeit 320 offene Koch-Stellen vermerkt. Bewerber dafür gibt es gerade einmal 20. Der Beruf des Kochs gilt als stressig und extrem intensiv, Fachkräfte sind schon länger Mangelware. Durch die Anerkennung des Kochberufs als Mangelberufs verspricht sich die Tourismuswirtschaft einen leichteren Zugang zu qualifiziertem Personal aus Nicht-EU-Ländern. Dieser werde aber nicht allzu viel bringen, ist Thomas Burgstaller, Leiter des Arbeitsmarktservice Pongau, überzeugt.

Denn die Voraussetzungen für die Rot-Weiß-Rot Karte für Mangeberufs Fachkräfte seien hoch: " Man braucht eine Qualifikation, entsprechendes Einkommen, Berufspraxis und man muss entsprechende Sprachpraxis nachweisen. Das wird nicht auf allzu viele Bewerber aus Drittstaaten zutreffen," befürchtet Burgstaller.

Kunden werden Kochmangel zu spüren bekommen

Eine geregelte Fünf-Tage-Woche, zwei freie Tage pro Woche, keine Arbeitszeiten über den ganzen Tag verteilt, das würde den Beruf des Kochs wieder attraktiver machen, sagen Branchen-Kenner. Die Folgen des Koch-Mangels werden ihrer Einschätzung nach übrigens auch die Kunden zu spüren bekommen. Denn der Einsatz vorgefertigter Produkte in den heimischen Küchen werde weiter ansteigen, meinen Branchenvertreter.

Link:

Arbeitskräftemangel: Wirte hoffen auf Flüchtlinge (salzburg.ORF.at; 23.8.2017)