Mehr Laien sollen Existenz der Pfarren retten

Nicht mehr nur Pfarrer sollen künftig die Pfarren der Erzdiözese Salzburg leiten. Es werden nun auch Laien stärker eingebunden, die nicht geweiht sind. Das soll die Existenz aller Pfarrer sichern, trotz des zunehmenden Priestermangels.

Die Salzburger Führung unter Erzbischof Franz Lackner möchte die Kirchenstrukturen reformieren.

Gilt auch für Teile des Tiroler Unterlandes

210 Pfarren im Bundesland Salzburg und einem Teil des Tiroler Unterlandes gehören zur Erzdiözese Salzburg. Und in vielen sollen künftig mehr Laien – wie Pastoralassistenten oder Pfarrgemeinderatsobleute - mehr Verantwortung und mehr Kompetenzen bekommen. Die Erzdiözese will dadurch alle ihre Pfarren erhalten.

Wallfahrtskirche Sommerholz bei Neumarkt am Wallersee

ORF/Andrea Aglassinger

Kirche von Sommerholz bei Neumarkt am Wallersee

Angesichts des Priestermangels kann sich ein Pfarrer nicht mehr um alles kümmern, sagt Erzbischof Franz Lackner: „Da haben wir neue Modelle angedacht. Wir bleiben im Rahmen des Kirchenrechts, gehen dort an die Ränder und schauen ein bisschen über die Ränder hinaus. Es soll kooperative Leitungen geben, und der Priester soll nicht mehr alles machen.“

Endverantwortung weiter bei Priestern

Die stärkere Einbindung der Laien werde in jeder Pfarre etwas anders aussehen. Es gebe kein bestimmtes Modell, das allen Gemeinden übergestülpt werden soll, betont Lucia Greiner vom Seelsorgeamt der Erzdiözese: „Es müsse nicht überall ehrenamtliche Leitungsteams eingeführt werden. Das kann je nach Region unterschiedliche Modelle bekommen.“

Die Endverantwortung in den Pfarren sollen weiter die Priester tragen – und in weiterer Folge der Erzbischof. Das ist im Kirchenrecht so verankert.

Erzbischof bittet Missbrauchsopfer um Vergebung

Salzburgs Erzbischof Franz Lackner hat am Samstag mit einem Schuldeingeständnis der Kirche die Menschen um Vergebung gebeten, „die von Priestern oder kirchlichen Mitarbeitern missbraucht wurden - durch sexuelle, seelische, körperliche Gewalt“ - mehr dazu in sport.ORF.at (22.9.2018)