EU-Gipfel: 400 bei erster Protestdemo

Rund 400 Teilnehmer sind Mittwochabend in die Stadt Salzburg zu einer Demonstration gegen den EU-Gipfel gekommen. Es wurde an tausende ums Leben gekommene Migranten und Flüchtlinge erinnert.

Der „Marsch der Verantwortung“ von der Tribühne Lehen in die Salzburger Altstadt glich über weite Strecken einem Trauerzug: Über einen Lautsprecher wurden die Namen und Schicksale von getöteten Flüchtlingen vorgelesen: Männer, Frauen, Kinder, Babys. Sie seien in Grenzflüssen oder im Mittelmeer ertrunken, in der algerischen Wüste verdurstet, tot in überladenen Flüchtlingsbooten aufgefunden oder von Lkws überrollt worden. Dazu kämen Morde. Vier Stunden lang ist laut Veranstaltern das Tonband - „ohne Anspruch auf Vollständigkeit“.

Zahlreiche Teilnehmer hatten auch Kerzen oder Fackeln dabei. Der Marsch wurde vom Bündnis „Solidarisches Salzburg“ organisiert.

„Gegen Kriminalisierung von Flüchtlingen“

Ziel der Demonstration war laut Veranstaltern, gegen die Abschottung der EU-Außengrenzen und die aus Sicht der Protestierenden „unmenschliche EU-Flüchtlingspolitik im Mittelmeer“ zu erinnern. Bis zu den im Festspielhaus zu Abend essenden 28 EU-Regierungschefs durfte der Protestzug aber nicht vordringen. Beim Alten Markt, rund 300 Meter vom Festspielhaus entfernt, war an einer Absperrung der Polizei dann Schluss. Dort wurden zum Abschluss dann auch Slogans gegen „Grenzschließung und die Kriminalisierung von Flüchtlingen“ skandiert.

Alina Kugler vom Organisationsteam sagte, dass mehr als doppelt so viele Teilnehmer wie erwartet gekommen seien. Das sei ein Zeichen, dass viele Menschen in Salzburg mit der „unmenschlichen“ EU-Migrationspolitik nicht einverstanden seien. Die Demonstration verlief laut Polizei friedlich. Zwischenfälle habe es nicht gegeben.

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