Familie durch Brennspiritus schwer verletzt

Auf einem Campingplatz in St. Gilgen-Abersee (Flachgau) ist Samstag eine niederländische Urlauberfamilie durch Feuer schwer verletzt worden – darunter eine Zweijährige. Der Mann wollte Spiritus in einen Kocher nachfüllen.

Wolfgangsee St. Gílgen Falkensteinwand

Gerald Lehner

Wolfgangsee, Blick zur Ortschaft Abersee

Am Sonntag wurde die schwer verletzte Zweijährige, die laut Ärzten auf rund 40 Prozent ihrer Haut Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitten hat, mit einem Notarzthubschrauber zur weiteren Behandlung in ein spezialisiertes Zentrum nach München verlegt.

Auch die Eltern wurden in die bayerische Landeshauptstadt gebracht - nicht nur zur weiteren Therapie, sondern auch, um in der Nähe der kleinen Tochter zu sein.

Spiritus im Kocher nachgefüllt

Der Unfall geschah laut Einsatzkräften gegen 18.30 Uhr. Der 32-jährige Familienvater wollte laut Ermittlern der Polizei im Wohnmobil den kleinen Tank im Spirituskocher bei laufendem Betrieb nachfüllen. Dabei soll er etwas Spiritus verschüttet haben.

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Die offene Flamme des Kochers habe den Spiritus auf den Händen des Mannes und den Kanister in Brand gesetzt, berichtet die Polizei. Der Urlauber soll den Kanister dann ins Vorzelt des Wohnmobils geworfen haben. Dort fingen auch seine 27-jährige Frau und die zweijährige Tochter Feuer. Auch der Kunststoff des Vorzeltes entzündete sich und dürfte laut Experten die sehr gefährliche Lage noch verschärft haben.

Verletzter Vater konnte noch löschen

Die Familie schaffte es, sich ins Freie zu retten. Alle drei wurden schwer verletzt. Dennoch gelang es dem Mann, die Flammen auf den Menschen und den Brand im Vorzelt mit einem Feuerlöscher zu löschen. Das Kleinkind wurde wenig später vom Team des Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ nach Salzburg ins Spital geflogen, die Eltern wurden vom Roten Kreuz mit Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht. Am Sonntag folgte dann die schon erwähnte Verlegung der Zweijährigen nach München in die Spezialklinik.