EU-Gipfel: Großer Aufwand bei Vorbereitung

Die Vorbereitungen für das EU-Treffen der 28 Staats- und Regierungschefs kommende Woche in Salzburg laufen mit sehr großem Aufwand. Aus Sicherheitsgründen sollen nur wenig Details an die Öffentlichkeit gelangen.

Ab Dienstag gehört die Universität Mozarteum für ein paar Tage zum offiziellen Hoheitsgebiet des Bundeskanzleramtes. Vor dem Gebäudeteil, in dem Donnerstag die EU-Spitze tagt, hängt bereits ein Banner.

Großes Aus- und Umräumen

Im Gebäude selbst wird schon seit einer Woche aus- und umgeräumt, erzählt Elisabeth Gutjahr, die neue Rektorin der Universität Mozarteum: „Wir sind gerne Gastgeber, und wie bei allen großen Fest ist das eine große Anstrengung, damit es gut wird. Wir empfangen hier fast tausend Delegierte und Journalisten, die perfekte Bedingungen auch zum Arbeiten brauchen. Das bedeutet sehr viel Vorbereitung, von Tischen, WLAN und die Menschen rasch wissen, wo sie arbeiten können.“

EU-Gipfel Vorbereitungen

ORF

Nach der dreistündigen Sitzung wird am Tagungsort auch zu Mittag gegessen. Haubenkoch Andreas Döllerer aus Golling (Tennengau) ist beauftragt, mit seinen 30 Leuten aus Küche und Personal ein dreigängiges Menü zu kochen und aufzutischen. Er darf und will nicht verraten, was es gibt: „Es sind natürlich alles regionale Salzburger Produkte, die wir versuchen, für dieses Mittagessen möglichst gut zuzubereiten.“

Juncker und Tusk im Sacher

Das Staatsbankett am Vorabend in der Felsenreitschule kommt aus der Küche des Hotel Sacher, vormals Österreichischer Hof. Dort übernachten voraussichtlich die beiden EU-Chefs: Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sowie Ratspräsident Donald Tusk. Für ihre beiden Delegationen sind jeweils sieben Zimmer reserviert. Im Hotel Sheraton sind mehr als 30 Suiten und Zimmer gebucht, dazu kommen noch viele andere Beherbergungsbetriebe mit gehobenem Standard.

Merkel auf der Gersbergalm

Offiziell weiß man noch nicht, wer wo und wie untergebracht ist, sagt Herbert Brugger, Tourismus-Chef der Stadt Salzburg: „Aus Sicherheitsgründen wird auch gegenüber dem Hotel erst ganz kurzfristig bekanntgegeben, wer wo wohnt.“

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat im Vorjahr bei seinem Salzburg-Besuch im Sheraton eingecheckt, erzählt Herbert Mosbruck, Direktor des Sheraton: „Es war wirklich sehr angenehm und nett. Und wir würden uns freuen, wenn er wieder vorbeischauen würde. Wir wissen, noch ist nichts fix.“

Fast alle Hotels ausgebucht – auch im Umland

Durchgesickert ist bisher, dass neben Macron vermutlich auch die Staatschefs von Spanien, Italien, Großbritannien und Belgien im Sheraton untergebracht sein sollen. Und wie immer will Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel auf der Gersbergalm oberhalb von Guggenthal auf dem Gaisberg ihr Domizil beziehen. Die Regierungschefs aller anderen EU-Staaten sind in weiteren Fünf- und Vier-Stern-Hotels untergebracht, wie Bristol oder Blaue Gans.

Luftraum für Private gesperrt

Es gelten in der Region Salzburg, Tirol und Oberösterreich besondere Sicherheitsvorkehrungen, auch weiträumig im Luftraum bist weit hinein nach Oberbayern.

Flug Stadt Salzburg Gnigl Schallmoos Katana

Gerald Lehner

Kapuzinerberg, Gnigl und Schallmoos, Altstadt, Mönchsberg, hinten der Airport, wo alle Regierungschefs ankommen: Das Bundesheer sichert die ganze Region militärisch mit Spezialradar, Abfangjägern und Truppen auf dem Boden

Was bringt der Gipfel der Region?

Medienbilder wie mit dem französischen Präsidenten-Ehepaar und dem damaligen Kanzlerpaar Österreichs im Salzburger Mirabellgarten sollen auch nächste Woche um die Welt gehen.

Aber ein tatsächlicher Werbewert lasse sich nicht beziffern, betont Touristiker Brugger: „Wegen des EU-Gipfels wird keiner buchen. Aber Salzburg ist in aller Munde. Salzburg sendet schöne Bilder. Salzburg schürt Interesse. Salzburg bekommt Aufmerksamkeit. Und das kann selbstverständlich zu touristischen Entscheidungen führen.“

Ärzte kommen auch noch dazu

Parallel zum EU-Treffen tagt auch ein Ärzte-Kongress mit 800 Teilnehmern in der Landeshauptstadt. Nahezu alle Hotels in Salzburg und den Umlandgemeinden sind ausgebucht - und nicht nur in den höchsten Kategorien.

Der größte Polizeieinsatz, den es in Salzburg je gab, war der vor zehn Jahren bei der Fußball-Europameisterschaft. Der kommende EU-Gipfel wird diesen Rekord laut Exekutive nicht einstellen.

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TV-Bericht aus „Salzburg heute“ von Samstagabend mit ersten Eindrücken vom EU-Trubel der kommenden Woche

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